GESCHÄFTSBERICHT
2021
Jahre
TRADITION IN
BEWEGUNG
Überblick
GESCHÄFTSENTWICKLUNG
IN MIO. € *
2021 2020 Veränderung in %
Darlehensgeschäft
a) Hypothekendarlehen 6.799 6.395 6
aa) private Wohnimmobilienfinanzierung 4.338 4.019 8
ab) gewerbliche Immobilienfinanzierung 2.461 2.376 4
b) Staaten/Banken 743 97 666
Insgesamt 7.542 6.492 16
BESTANDSÜBERSICHT
IN MIO. € *
2021 2020 Veränderung in %
Bilanzsumme 52.538 48.558 8
Hypothekendarlehen 41.662 38.411 8
Staaten/Banken 3.619 3.704 2
Pfandbriefe und sonstige Schuldverschreibungen 41.992 39.576 6
Eigenmittel 1.790 1.676 7
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
IN MIO. € *
2021 2020 Veränderung in %
Zins- und Provisionsüberschuss 272 238 14
Verwaltungsaufwand 133 128 4
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 113 95 18
Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 0 20 100
Jahresüberschuss 59 38 57
MITARBEITER
ANZAHL
2021 2020 Veränderung in %
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 624 611 2
Auszubildende 14 15 7
Beschäftigte in Elternzeit, Vorruhestand und Altersteilzeit 38 35 9
* Beträge gerundet.
2
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Inhalt
6 Vorwort des Vorstands
8
Lagebericht
9 Wirtschaftsbericht
9 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
15 Geschäftsentwicklung
18 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
21 Rating, Nachhaltigkeit und rechtliche Rahmenbedingungen
24 Sitz, Organe, Gremien und Personal
25 Risiko-, Prognose- und Chancenbericht
25 Risikobericht
33 Unternehmensplanung
33 Ausblick – Chancen und Risiken
37
Jahresabschluss
38 Jahresbilanz
42 Gewinn- und Verlustrechnung
43 Eigenkapitalspiegel und Kapitalflussrechnung
45 Anhang
46 Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
48 Angaben zur Bilanz – Gewinn- und Verlustrechnung
57 Angaben nach § 28 Pfandbriefgesetz
66 Sonstige Angaben
68 Organe
69 Prüfungs verband
69 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
70 Haftungsver pflichtungen
71 Bestätigungs vermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
77 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
78 Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG
79 Bericht des Aufsichtsrats
82
Weitere Informationen
83 Die Mitglieder der Vertreterversammlung
84 Tagesordnung der General-(Vertreter-)Versammlung
85 Verantwortliche und Gremien
86 Ansprechpartner
89 Impressum
3
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125 Jahre
Münchener Hyp
125 Jahre bewegte Geschichte eines genossenschaftlichen
Erfolgsmodells. Von den ersten Krediten für bayerische Land-
wirte zu einer international tätigen Immobilienbank – wir
begleiten unsere Kunden engagiert und partnerschaftlich
durch alle Zeiten.
1896
Die Bayerische Staats regierung
gründet die Bayerische
Landwirthschaftsbank– heute
MünchenerHyp.
1971
Neuer Name: „Münchener
Hypothekenbank“. Schwer-
punkt ist die Finanzierung
von Wohnimmobilien, nach-
dem die landwirtschaftlichen
Darlehen immer mehr an
Bedeutung verloren haben.
1991
Ausweitung des
Geschäftsbetriebs
auf die neuen
Bundesländer
2021
Die MünchenerHyp feiert
125-jähriges Jubiläum.
2014
Die MünchenerHyp
wird direkt von der
EZB beaufsichtigt.
Und sie emittiert
den weltweit ersten
nachhaltigen
Pfandbrief.
1948
Im 2. Weltkrieg wird das
Bank gebäude zerstört.
Wiederaufbau in der
Nussbaumstraße: Die
Mitarbeiter packen
eigenhändig mit an.
1897
Prinzregent
Luitpold verleiht
das Recht, die
Krone als Siegel
(Logo) zu
verwenden.
1910
Das goldene Zeitalter der
Hypothekenbanken: Die
Bayerische Landwirthschafts-
bank wächst stark.
1934
Beginn der Finanzierung
von Wohngebäuden
1999
Das Auslandsgeschäft in der
gewerblichen Immobilien-
finanzierung wird auf-
genommen.
2002
Umzug an den
Karl-Scharnagl-
Ring
1926
Die Bank bezieht ihr
neues Gebäude in der
Ludwigstraße 7.
1928
Der Pfandbrief
ist die wichtigste
Refinanzierungs-
quelle. Hier ein
Goldhypotheken-
pfandbrief von
1928.
1918
Am Ende des 1. Weltkriegs war
die Bank in einer schweren
Krise. Mithilfe der Bayerischen
Staats regierung gelingt die
Wende.
www.muenchenerhyp.de/
geschaeftsbericht2021
18901880 1910
19401950 19201960
1980 19901970 2000 2010
1900
DR. HOLGER HORN
Stellvertretender Vorsitzender
des Vorstands
ULRICH SCHEER
Mitglied des Vorstands
DR. LOUIS HAGEN
Vorsitzender des Vorstands
5
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Vorwort des Vorstands
vor 125 Jahren, am 2. Dezember 1896, wurde die MünchenerHyp
als Bayerische Landwirthschaftsbank gegründet. Ihre ursprüng-
liche Aufgabe war es – der Name deutet es bereits an –,
die bayerischen Bauern mit fairen Hypothekendarlehen zu
versorgen. Über den ursprünglichen Geschäftszweck ist die
MünchenerHyp längst hinausgewachsen. Wir sind heute eine
international agierende Immobilienbank, spezialisiert auf
die Finanzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien, werden
von der Europäischen Zentralbank zu den bedeutenden
europäischen Banken gezählt und deshalb von dieser direkt
beaufsichtigt.
Bei allen Veränderungen, Erfolgen und Rückschlägen hat
sich die MünchenerHyp über 125 Jahre ihren Kern bewahrt:
Sie ist eine eigenständige Genossenschaftsbank. Die
genossenschaftliche Idee prägt bis heute unser eigenverant-
wortliches geschäftliches Handeln.
Besonders in schwierigen Zeiten kommt es auf die Bereitschaft
und Fähigkeit zum Handeln an. So forderte ein weiteres von
der Corona-Pandemie geprägtes Geschäftsjahr von uns erneut
viel Flexibilität und Tatkraft, um den Geschäftsbetrieb für
unsere Kunden und Partner wie gewohnt aufrechtzuerhalten.
Rekordergebnis im Neugeschäft
Dabei kam uns zugute, dass die hohe Nachfrage nach Immo-
bilien und Immobilienfinanzierungen anhielt. Niedrige Zinsen
sorgten für ein positives Momentum auf den Immobilien-
märkten und entsprechend für ein hohes Neugeschäftsvolumen.
Nach dem leichten Rückgang des Neugeschäfts im Jahr 2020
waren wir im zurückliegenden Geschäftsjahr wieder auf
Rekordkurs. Mit Immobilienfinanzierungen in einer Gesamt-
höhe von 6,8 Mrd. Euro erzielten wir das höchste Neugeschäfts-
volumen in der Geschichte unserer Bank. Zieht man den Kauf
von Kapitalmarkttiteln, die wir zur Steuerung der Liquiditäts-
anforderungen benötigen, hinzu, lag unser Neugeschäft sogar
erstmals über 7 Mrd. Euro.
In der privaten Wohnimmobilienfinanzierung konnten wir das
Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzen. Das Zusage-
volumen stieg um fast 8 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Rund drei
Viertel davon entfielen dabei auf Finanzierungen, die uns
von genossenschaftlichen Primärbanken vermittelt wurden.
Deutlich ausbauen konnten wir das Geschäft, das uns von
freien Finanzierungsvermittlern sowie der Schweizer PostFinance
eingereicht wurde. Auf dem österreichischen Markt haben
wir den Kreis unserer Kooperationspartner erweitert und nach
dem Eintritt in diesen Markt mit einem Neugeschäft von
48 Mio. Euro nun stärker Fuß gefasst.
In der gewerblichen Immobilienfinanzierung waren die Aus-
wirkungen der Corona-Pandemie noch zu spüren. Deshalb sind
wir zufrieden, dass wir unser Neugeschäft wieder steigern
konnten. Insgesamt vergaben wir rund 2,5 Mrd. Euro an ge-
werblichen Immobilienfinanzierungen. Das ist ein Zuwachs
von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Schwerpunkt lag
auf dem deutschen Markt, der von den Investoren wegen
seiner hohen Stabilität geschätzt wird.
Das starke Neugeschäft spiegelt sich auch in den Hypotheken-
beständen wider. Anders als viele Immobilienfinanzierer,
die sich bemühen die Kreditbestände zu halten, konnten wir
diese im Jahresverlauf um 8 Prozent auf 41,7 Mrd. Euro aus-
weiten. Damit übersprang unsere Bilanzsumme erstmals die
Schwelle von 50 Mrd. Euro und betrug zum Jahresende 2021
52,5 Mrd. Euro. Die Kreditrisiken bewegten sich trotz der anhal-
tenden Corona-Pandemie und der verheerenden Flutkatast-
rophe weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Höhere Ertragskraft – gute Eigenkapitalausstattung
Die Ertragsentwicklung gestaltete sich erfreulich. Der Zins-
überschuss stieg um 16 Prozent auf 402,6 Mio. Euro. Das ist
insbesondere das Ergebnis unserer langjährigen guten Neu-
geschäftsentwicklung. Der Zins- und Provisionsüberschuss
verbesserte sich ebenfalls deutlich, und zwar um 14 Prozent
auf 272,4 Mio. Euro.
6
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VORWORT
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Demgegenüber stiegen die Verwaltungsaufwendungen nur
moderat um 3,5 Prozent auf 132,9 Mio. Euro, was neben höhe-
ren Personalaufwendungen im Wesentlichen auf die Anhebung
der Bankenabgabe um 3,7 Mio. Euro zurückzuführen ist, die
inzwischen ein Volumen von stattlichen 19,6 Mio. Euro erreicht
hat und steuerlich nicht als Aufwand angesetzt werden darf.
Mit der Eigenkapitalausstattung der MünchenerHyp sind wir
unverändert zufrieden. Die Geschäftsguthaben unserer Mit-
glieder stiegen um 90,1 Mio. Euro auf 1,24 Mrd. Euro. Insgesamt
belaufen sich unsere aufsichtsrechtlichen Eigenmittel auf
1,79 Mrd. Euro. Damit kommen wir auf eine harte Kernkapital-
quote von 20,4 Prozent zum 31. Dezember 2021 und liegen
weiter sehr deutlich über der von der Europäischen Zentralbank
für unser Haus festgelegten Mindestkapitalisierung. Dies gilt
auch unter Berücksichtigung zusätzlicher von der Bankenauf-
sicht von allen Banken geforderter Kapitalpuffer.
Positive Refinanzierungsbedingungen
Im vergangenen Jahr haben wir am Kapitalmarkt sehr erfolg-
reich Wertpapiere in Euro, Britischen Pfund und Schweizer
Franken emittiert. Damit konnten wir uns zum einen zu attrak-
tiven Konditionen und zum anderen währungskongruent
refinanzieren. Bei den Pfandbriefemissionen ragten vor allem
zwei lang laufende Hypothekenpfandbriefe mit einem Volu-
men von jeweils 500 Mio. Euro heraus, die wir im ersten Halb-
jahr 2021 begaben. Im Juli kehrten wir mit einem Hypotheken-
pfandbrief mit einem Volumen von 350 Mio. GBP an den
britischen Kapitalmarkt zurück. In der Schweiz emittierten wir
wieder erfolgreich mehrere Anleihen mit einem Gesamt-
volumen von 1,8 Mrd. CHF. Damit ist die MünchenerHyp ein gern
gesehener etablierter Emittent im Schweizer Markt, aber auch
an den internationalen Kapitalmärkten ist die MünchenerHyp
als Emittent in Schweizer Franken anerkannt. Bei den unge-
deckten Papieren feierten wir mit einer grünen Senior-Non-
Preferred-Anleihe mit einem Volumen von 500 Mio. Euro
eine Premiere. Es war unsere erste grüne Anleihe in dieser
Produktkategorie.
Dividende für das Geschäftsjahr 2021
Nachdem es uns in den beiden Vorjahren aufgrund der Verfü-
gungen der EZB nicht bzw. nur begrenzt erlaubt war, eine
Dividende auszuschütten, unterliegen wir dieses Jahr keinen
Einschränkungen. Wir können unsere Mitglieder also endlich
wieder angemessen am Erfolg ihrer MünchenerHyp teilhaben
lassen. Für die Ausschüttung stehen der Jahresüberschuss
2021 und ein Gewinnvortrag in Höhe von rund 33 Mio. Euro
zur Verfügung. Das ergibt eine Dividende von 4,75 Prozent
je Anteil. Damit verbinden wir den Dank an unsere Mitglieder
für ihre Treue zur MünchenerHyp in diesen herausfordernden
Zeiten.
Tradition in Bewegung
Die 125-jährige Geschichte der MünchenerHyp ist davon
geprägt, gemeinsam die Herausforderungen der Zeit zu bewäl-
tigen. So beruht auch der Erfolg des Jubiläumsgeschäfts-
jahres auf dem genossenschaftlichen Willen, gemeinsam mehr
zu erreichen. Dazu beigetragen haben insbesondere unsere
Mitarbeiter:innen, die trotz der anhaltenden Belastungen durch
die Corona-Pandemie ein Rekordergebnis erwirtschaftet haben.
Dafür danken wir ihnen sehr herzlich. Unser Dank gilt dem
Aufsichtsrat für seinen wertvollen Rat. Den Vertreter:innen
danken wir für ihre Unterstützung und ihr Engagement nicht
nur im letzten Jahr, sondern auch in den fünf Jahren ihrer Amts-
zeit, die 2021 turnusgemäß endete. Auf die Zusammenarbeit
mit der neu gewählten Vertreterversammlung freuen wir uns.
Dem Betriebsrat und dem Sprecherausschuss der leitenden
Angestellten danken wir für die konstruktive Zusammenarbeit.
Aufgrund positiver Konjunktur- und Wachstumsprognosen und
der Hoffnung auf eine abflauende Corona-Pandemie starteten
wir mit verhaltenem Optimismus in das Jahr 2022. Der Angriff
Russlands auf die Ukraine und zunehmende Inflationssorgen
verstärken jedoch erheblich die Unsicherheiten, die für die dies-
jährige Geschäftsentwicklung bereits bestanden, und machen
eine Prognose noch schwieriger. Aus heutiger Sicht wird es
somit schwer werden, die für dieses Geschäftsjahr geplante
moderate Ausweitung unseres Neugeschäfts zu erreichen.
Freundliche Grüße
Dr. Louis Hagen Dr. Holger Horn Ulrich Scheer
Vorsitzender Stv. Vorsitzender Mitglied
des Vorstands des Vorstands des Vorstands
7
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Lagebericht
9 WIRTSCHAFTSBERICHT
9 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
9 Konjunkturelle Entwicklung
9 Finanzmärkte
11 Immobilien- und Immobilienfinanzierungsmärkte
15 Geschäftsentwicklung
15 Hypothekenneugeschäft
16 Kapitalmarktgeschäft
16 Refinanzierung
18 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
18 Ertragsentwicklung
19 Bilanzstruktur
21 Rating, Nachhaltigkeit und rechtliche
Rahmenbedingungen
21 Rating
21 Nachhaltigkeit
22 Gesonderter nichtfinanzieller Bericht
22 Regulatorische Rahmenbedingungen
24 Sitz, Organe, Gremien und Personal
24 Sitz
24 Organe und Gremien
24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
24 Erklärung zur Unternehmensführung
gemäß § 289f HGB
25 RISIKO-, PROGNOSE- UND
CHANCENBERICHT
25 Risikobericht
25 Adressenausfallrisiko
29 Marktpreisrisiken
30 Liquiditätsrisiko
32 Beteiligungsrisiko
32 Operationelle Risiken
32 Risikotragfähigkeit
32 Verwendung von Finanzinstrumenten
zur Absicherung
32 Rechnungslegungsbezogene interne
Kontroll- und Risikomanagementverfahren
33 Unternehmensplanung
33 Ausblick – Chancen und Risiken
33 Konjunktur und Finanzmärkte
34 Immobilien- und Immobilienfinanzierungsmärkte
35 Geschäftsentwicklung der
Münchener Hypothekenbank
36 Vorbehalt zu Zukunftsaussagen
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Wirtschaftsbericht
WIRTSCHAFTLICHE
RAHMENBEDINGUNGEN
Konjunkturelle Entwicklung
Die Weltkonjunktur hat sich nach dem von der Corona-
Pandemie ausgelösten Einbruch im Jahr 2021 wieder belebt.
Allerdings verlor der Aufschwung im Verlauf des Jahres
zunehmend an Geschwindigkeit. Neue Infektionswellen, her-
vorgerufen durch Mutationen des Virus, und anhaltende
Lieferengpässe verlangsamten ab der Jahresmitte die Konjunk-
turerholung. Nach Angaben des IWF vom Januar 2022 stieg
das globale Bruttoinlandsprodukt um 5,9 Prozent. Zu diesem
starken Wachstum kam es vor allem dadurch, dass die Lockerung
der massiven Beschränkungen durch den Lockdown in vielen
Staaten die Nachfrage nach dem Rückgang im Vorjahr sehr
stark ankurbelte. Die wirtschaftliche Erholung, Versorgungs-
engpässe sowie steigende Lebensmittel- und Energiepreise
haben die Inflation 2021 auf 3,1 Prozent in den Industrielän-
dern und auf 5,7 Prozent in den Entwicklungsländern
ansteigen lassen.
Für den Euroraum zeigt sich ein ähnliches Bild. Die starke Erho-
lung der Wirtschaftsleistung mit 5,2 Prozent Wachstum
kaschierte die wirtschaftlichen Probleme, die durch die jüngs-
ten Corona-Wellen und Lieferengpässe ausgelöst wurden.
Die konjunkturelle Entwicklung verlief in den Mitgliedstaaten
zudem recht unterschiedlich. Die Inflation erhöhte sich Stand
November 2021 auf 4,9 Prozent, nachdem sie im Jahresverlauf
2020 lediglich 0,3 Prozent betragen hatte. Der Arbeitsmarkt
zeigte sich nach einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenquote
zu Jahresbeginn im weiteren Verlauf des Jahres recht stabil,
sodass die Arbeitslosenquote des Euroraums mit 7,3 Prozent im
Oktober 2021 einen halben Prozentpunkt unter dem Jahres-
durchschnitt 2020 lag.
In Deutschland wuchs das Bruttoinlandsprodukt 2021 mit
2,8 Prozent weniger stark als erwartet. Die Pandemie sowie
Liefer- und Materialengpässe wirkten auch hierzulande dämp-
fend auf die Konjunktur. So konnte die Wirtschaftsleistung
das Niveau vor dem Ausbruch der Pandemie noch nicht wieder
erreichen. Gestützt wurde das Wachstum erneut insbesondere
von den Konsumausgaben des Staates, die nochmals um
3,4 Prozent anstiegen. Ebenfalls erholte sich der Außenhandel.
Die Bauinvestitionen, die in den vergangenen Jahren stark
gewachsen waren, kamen nur auf ein Plus von 0,5 Prozent.
Grund dafür war die Knappheit an Arbeitskräften und Material.
Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresdurchschnitt
um 3,1 Prozent; das ist der höchste Zuwachs seit 1993. Infla-
tionstreiber waren vor allem die Energiepreise, die insgesamt
um 10,4 Prozent stiegen. Einen deutlichen Anstieg verzeich-
neten auch die Preise für Nahrungsmittel und Waren. Dem-
gegenüber entwickelte sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust.
Mit 44,9 Millionen Beschäftigten lag die Erwerbstätigkeit auf
dem Vorjahresniveau. Die Zahl der Arbeitslosen sank um rund
80.000 auf 2,6 Millionen und somit die Arbeitslosenquote um
0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Kurzarbeit wurde deutlich
weniger als im Vorjahr in Anspruch genommen.
Finanzmärkte
Die Finanzmärkte standen ein weiteres Jahr deutlich unter
dem Eindruck der Entwicklung der Corona-Pandemie. Dabei
herrschte an den Aktienmärkten zunächst Optimismus
bezüglich der Impfkampagnen, der jedoch durch die weiteren
Infektionswellen wieder gedämpft wurde. Ein weiterer
negativer Einflussfaktor waren die im Jahresverlauf immer
stärker ansteigenden Inflationsraten.
Die Notenbanken haben deshalb überwiegend begonnen, die
Geldpolitik anzupassen. Die US-amerikanische Notenbank Fed
kündigte im November an, ihre Kaufprogramme bis Mitte
2022 zu beenden. Aufgrund der guten Wirtschaftsdaten und
niedrigen Arbeitslosigkeit wurde bereits im Dezember 2021
ein schnellerer Ausstieg aus den Anleihekäufen bis März 2022
beschlossen. Die Bank of England reagierte ebenfalls auf hohe
Inflationsraten und erhöhte im Dezember 2021 die Zinsen um
0,15 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent. Die Europäische Zent-
ralbank (EZB) dagegen agierte zurückhaltender. Das Pandemic
Emergency Purchase Programme (PEPP) wird zwar im März
2022 eingestellt, das Asset Purchase Programme (APP) läuft
hingegen noch bis Ende 2022. Gemäß der Forward Guidance
der EZB ist erst nach der Beendigung der Netto-Neukäufe mit
einer Zinserhöhung zu rechnen. Der Hauptrefinanzierungssatz
lag somit 2021 weiterhin bei 0,0 Prozent.
Die äußerst niedrigen Renditen der 10-jährigen Bundesanleihen
zum Jahresanfang 2021 hielten nicht lange an. Mit dem Beginn
der Impfkampagne, dem Abflauen der Coronawelle im Frühjahr
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Wirtschaftsbericht
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RENDITE ZEHNJÄHRIGER BUNDESANLEIHEN 2021
IN %
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1,0
0,1
0,2
0,0
0,1
Quelle: Bloomberg
und steigenden Inflationsraten erhöhten sich die Anleiheren-
diten des Bundes von minus 0,57 Prozent zum Jahresanfang
bis auf minus 0,10 Prozent im Mai letzten Jahres. Um weiter-
hin günstige Finanzierungsbedingungen zu gewährleisten,
versuchte die EZB, den Anstieg der Renditen zu begrenzen,
und erhöhte das monatliche Ankaufvolumen im Rahmen des
PEPP-Programms. Die Renditen erreichten deshalb im August
nochmals einen Tiefstand von minus 0,5 Prozent. Bis zum
Jahresende stiegen sie bei relativ starken Schwankungen wie-
der auf ein Niveau von minus 0,18 Prozent.
Am Devisenmarkt erzielte der US-Dollar im Laufe des Jahres
deutliche Kursgewinne gegenüber dem Euro. Von 1,22 USD zu
Jahresbeginn konnte er in der Spitze bis auf 1,12 USD zulegen
und beendete das Jahr bei 1,13 USD. Unterstützt wurde der
US-Dollar von den höheren Wachstumsraten in den USA, die
durch die Hilfs- und Konjunkturprogramme der US-amerika-
nischen Regierung deutlich zulegten. Im zweiten Halbjahr
kündigte die Fed zudem eine restriktivere Geldpolitik an,
wodurch der US-Dollar zusätzlich unterstützt wurde.
Auch der Schweizer Franken gewann im Jahresverlauf gegen-
über dem Euro und lag zum Jahresultimo 2021 mit 1,035 CHF
um 0,05 CHF niedriger als zum Jahresschlusskurs 2020. Das
Britische Pfund verbuchte vergleichbare Kursgewinne und
stieg im Jahresverlauf nach 0,89 GBP zum 31. Dezember 2020
auf 0,84 GBP zum Jahresende 2021.
Trotz durchaus attraktiver Spreadlevels am Covered-Bond-
Markt nutzten viele Emittenten die besonders günstigen
langfristigen Tendermöglichkeiten bei der EZB zur Refinan-
zierung. Die EZB sorgte im März 2021 für weitere Liquidität
am Kapitalmarkt, indem sie das Volumen der möglichen Tender-
beträge erhöhte und die monatlichen Wertpapierkäufe sehr
flexibel durchführte. Durch die Geldpolitik der EZB blieben die
Renditen für viele Anleihen im negativen Bereich. Institutio-
nelle Anleger verlängerten deshalb ihre Anlagelaufzeit oder
erhöhten das Kreditrisiko, um weiter positive Zinserträge zu
erzielen.
Die Emissionsaktivitäten am Primärmarkt für Covered Bonds
waren ähnlich zurückhaltend wie im Vorjahr. Vor allem die
nochmals ausgeschriebenen TLTRO-Tender der EZB haben das
Volumen der öffentlich handelbaren Covered-Bond-Emissionen
beeinflusst. Zudem führte die wellenförmige Entwicklung der
Pandemie immer wieder zu Unruhe an den Märkten. Insge-
samt belief sich das 2021 in Euro denominierte Emissionsvolu-
men an Benchmark-Covered-Bonds auf rund 95 Mrd. Euro.
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WOHNBAUGENEHMIGUNGEN 2010–2021
IN TSD.
20112010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
150
200
250
300
350
400
188
228
241
272
285
313
375
348
347
361
369
375*
* Geschätztes Jahresergebnis. Quelle: Statistisches Bundesamt
Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 3 Pro-
zent. Emissionsstärkste Länder waren Frankreich mit 24 Prozent
und Deutschland mit einem Anteil von 17 Prozent am Gesamt-
volumen.
Immobilien- und Immobilienfinanzierungsmärkte
Wohnimmobilien Deutschland
Der deutsche Wohnimmobilienmarkt befand sich weiter im
Aufschwung. Die Pandemie hatte keine negativen Auswirkun-
gen. Die hohe Nachfrage in Verbindung mit einem knappen
Angebot in den Metropolregionen ließ somit die Preise deut-
licher als im Vorjahr steigen. Nach Auswertungen von vdp-
Research erhöhten sich die Preise für Häuser und Wohnungen
im dritten Quartal 2021 um 12,5 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Für Ein- und Zweifamilienhäuser lag die
Preissteigerung bei 12,6 Prozent, für Eigentumswohnungen
bei 12,2 Prozent. Trotz der höheren Dynamik des Preiswachs-
tums war dieses nicht spekulativ getrieben. Vielmehr liegen
die Gründe in den Rahmenbedingungen: hoher Nachfrage-
überhang, niedrige Zinsen, steigende Preise für Bauland und
höhere Baukosten.
So sind die Baukosten für Wohnimmobilien im Jahr 2021
massiv gestiegen, insbesondere, weil wichtige Rohstoffe wie
Holz und Stahl knapp waren. Der Anstieg der Zahl der
Baugenehmigungen hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht
verlangsamt. Bis Ende November 2021 wurde der Bau von
über 340.000 Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem
Zuwachs von 2,8 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum
des Vorjahres. Der Bauüberhang, der alle Bauvorhaben zu-
sammenfasst, die zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen
wurden oder noch nicht abgeschlossen sind, hat sich weiter
erhöht. Er erreichte Ende 2020 knapp 780.000 Wohnungen.
Ein wesentlicher Grund dafür sind die vielfach ausgelasteten
Kapazitäten der Bauunternehmen.
Das stabile Mietpreiswachstum beließ Mehrfamilienhäuser
weiterhin als attraktive Anlageklasse für Investoren. Mietstei-
gerungen von durchschnittlich 4,0 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr führten zu Preissteigerungen von Mehrfamilienhäusern,
sodass der Kapitalwertindex für Mehrfamilienhäuser im Jahres-
vergleich um durchschnittlich 10,4 Prozent stieg. In den Top-
7-Metropolen wurde eine nur etwas verhaltenere Wachstums-
dynamik im Vergleich zum Bundesdurchschnitt verzeichnet.
Das Mietniveau stieg in den Metropolen um durchschnittlich
3,9 Prozent und die Kapitalwerte stiegen um 9,5 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr.
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VDP-PREISINDIZES FÜR SELBST GENUTZTES WOHNEIGENTUM
JAHR 2010 = 100
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
90
100
110
120
130
140
150
160
170
180
190
Selbst genutztes Wohneigentum insgesamt
Eigentumswohnungen
Eigenheime
Quelle: vdpResearch Immobilienpreisindex, Q3 2021, auf Basis von Auswertungen der vdp Transaktionsdatenbank,
Stand: November 2021
Diese Entwicklung hat mit dazu beigetragen, dass 2021 das
höchste Investitionsvolumen aller Zeiten in deutsche Wohn-
immobilien erzielt wurde. So investierten institutionelle
Investoren nach den Erhebungen von EY knapp 53 Mrd. Euro
in deutsche Wohnimmobilienportfolios, zweieinhalbmal so
viel wie im Vorjahr. Davon entfielen allein 23,5 Mrd. Euro auf
die Übernahme der Deutsche Wohnen durch die Vonovia.
Aber selbst ohne diese außergewöhnliche Transaktion stieg
das in deutsche Wohnimmobilien investierte Kapital um
über 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der institutionelle
Wohnungsmarkt wurde zu 76 Prozent weiterhin von inlän-
dischen Anlegern dominiert. Außerdem galt der deutsche
Wohnimmobilienmarkt im internationalen Vergleich unver-
ändert als sicheres Anlageziel.
Baufinanzierungen wurden dementsprechend stark nach-
gefragt. So wurden in den ersten drei Quartalen 2021 Darlehen
im Gesamtvolumen von rund 223 Mrd. Euro zum Erwerb von
Wohnimmobilien (Bestand und Neubau) vergeben, was einem
Zuwachs um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
entspricht.
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Booms am deutschen
Wohnimmobilienmarkt forderte die EZB in ihrem Finanzstabi-
litätsbericht, dass die europäischen Staaten dieser Entwicklung
mit makroprudenziellen Maßnahmen begegnen sollen. Im
Januar 2022 kündigte die BaFin an, aufgrund des Preisanstiegs
bei Wohnimmobilien zusätzliche Kapitalauflagen einzuführen.
Der antizyklische Kapitalpuffer von bisher 0 Prozent wurde ab
1. Februar 2022 auf 0,75 Prozent der risikogewichteten Aktiva
festgelegt. Zusätzlich soll ein sogenannter sektoraler
Systemrisikopuffer von 2,0 Prozent der risikogewichteten
Aktiva auf mit Wohnimmobilien besicherte Kredite eingeführt
werden. Die seit Jahren stabilen Eigenkapital- und Kredit-
belastungsquoten privater Haushalte in der Wohnimmobilien-
finanzierung deuteten jedoch auch 2021 nicht darauf hin,
dass sich die Kreditvergabekriterien der Banken gelockert haben.
Wohnimmobilien international
Die europäischen Wohnimmobilienmärkte zeigten eine ähnliche
Dynamik wie Deutschland – mit steigender Nachfrage nach
Wohnraum und starker Preisentwicklung. Der Hauspreisindex
von Eurostat zeigte im ersten Halbjahr 2021 einen Preisanstieg
von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
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ENTWICKLUNG DES TRANSAKTIONSVOLUMENS VON
GEWERBEIMMOBILIEN IN DEUTSCHLAND 2017–2021
IN MRD. €
15,6
17,6
18,8
20,3
57,2
60,5
70,7
58,6
52,9
60,9
2017
2018
2019
2020
2021
Wohnen (nur Portfolio)
Gewerbe
Quelle: EY Research
Stand: Januar 2022
Die europäischen Wohnimmobilienmärkte mit der größten
Preisdynamik waren Österreich, die Niederlande und
Großbritannien mit Steigerungen von über 10 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Österreich plant die
Bundesregierung deshalb strengere Regeln für die Kredit-
vergabe einzuführen. Sie will damit eine vorsichtigere
Vergabe von Hypothekendarlehen erreichen.
Der Schweizer Wohnimmobilienmarkt verzeichnete im ersten
Halbjahr 2021 ein Preiswachstum von 4,7 Prozent gegenüber
dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Darunter sind insbe-
sondere die Preise für Einfamilienhäuser stark angestiegen.
Damit hält die Dynamik der Preisentwicklung an. Am Miet-
wohnungsmarkt war zwar die Leerstandsquote erstmals wie-
der leicht rückläufig, es besteht aber weiterhin ein Angebots-
überhang.
Gewerbeimmobilien Deutschland
Mit 60,9 Mrd. Euro stiegen die Investitionen in gewerbliche
Objekte um 4 Prozent. Rechnet man die gewerblichen Wohn-
immobilieninvestments hinzu, so war 2021 mit insgesamt
113,8 Mrd. Euro ein Rekordjahr am deutschen Gewerbeimmo-
bilienmarkt. Wohnimmobilien waren mit fast 60 Prozent des
Transaktionsvolumens erstmals die stärkste Anlageklasse. Büro-
immobilien kamen nur noch auf rund ein Viertel des Gesamt-
volumens. Jeweils unter 10 Prozent des Transaktionsvolumens
entfielen auf Logistikimmobilien und Einzelhandel.
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie –
insbesondere die Lockdowns – belasteten die Gewerbeimmo-
bilienmärkte weiter spürbar, was sich 2021 auch in der Preis-
entwicklung niederschlug. So gingen nach den Angaben von
vdpResearch die Preise für Gewerbeimmobilien im dritten
Quartal 2021 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeit-
raum zurück. Ein Grund dafür war, dass die Preise für Einzel-
handelsimmobilien um 3,6 Prozent sanken. Bei Büroimmobilien
war demgegenüber wieder eine leichte Aufwärtsbewegung
mit einem Preisanstieg von 0,3 Prozent zu verzeichnen.
Die Bürospitzenrenditen blieben in den deutschen Immobilien-
hochburgen im Jahresverlauf stabil bei durchschnittlich
2,7 Prozent netto. Die niedrigsten Spitzenrenditen werden für
Büroimmobilien in Berlin mit 2,5 Prozent netto gezahlt.
Die positive Entwicklung am deutschen Büroinvestmentmarkt
ist im Wesentlichen auf das niedrige Zinsumfeld und fehlende
alternative Anlageklassen zurückzuführen. Denn die Bürover-
mietungsmärkte sind weiterhin von Vorsicht und Zögern auf
der Mieterseite geprägt, insbesondere im Hinblick auf neue
Mietverträge oder Expansionspläne. So wurden bis zum dritten
Quartal 2021 in den Top-7-Bürometropolen etwa 2,6 Mio.
Quadratmeter Bürofläche vermietet, was im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 4 Prozent bedeutet.
Gegenüber dem Marktgeschehen des Jahres 2019 – vor dem
Ausbruch der Corona-Pandemie – beträgt der Rückgang des
Vermietungsumsatzes sogar fast 30 Prozent. Die Leerstands-
quoten sind somit in allen deutschen Metropolen angestiegen,
wobei Berlin den stärksten Anstieg von 2,8 Prozent auf 3,9 Pro-
zent verzeichnete. Frankfurt am Main weist mit 7,7 Prozent
den höchsten Leerstand unter den deutschen Metropolen auf.
Die Bürospitzenmieten verzeichneten 2021 wieder ein leichtes
Wachstum von durchschnittlich 1 Prozent im Jahresvergleich.
Die Pandemie hat den Wandel im Einzelhandel beschleunigt,
der allerdings bereits vor 2020 begonnen hatte. Durch Um-
satzeinbußen im stationären Handel haben viele Handelsketten
ihr Filialnetz und ihre Flächen reduziert. In allen deutschen
Metropolen sind die Leerstandsquoten in Handelslagen gestiegen
und die Marktmieten rückläufig. Am stärksten ausgeprägt ist
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INHALTSVERZEICHNIS
die Veränderung in Berlin, wo die Leerstandsquote im Einzel-
handel auf 13,4 Prozent angestiegen ist und Spitzenmieten
2021 um 5 Prozent zurückgingen. Der teuerste Standort für
innerstädtische Handelsimmobilien war München mit 2,9 Pro-
zent Nettoanfangsrendite. Die Renditen für Einkaufszentren
stiegen seit Beginn der Pandemie auf 5,3 Prozent netto, was
die Unsicherheit von Investitionen in diesem Segment reflek-
tiert. Zeitgleich war der Mietrückgang bei Einkaufszentren
stärker ausgeprägt als in den Innenstädten.
Gewerbeimmobilien international
Das Transaktionsvolumen an den europäischen Gewerbeim-
mobilienmärkten erholte sich 2021 nach dem deutlichen Ein-
bruch im Vorjahr wieder. 275 Mrd. Euro wurden europaweit
in gewerbliche Objekte investiert, das entspricht einem Anstieg
von 23 Prozent. Ein Drittel des europäischen Transaktions-
volumens entfiel auf Deutschland, gefolgt von Großbritannien
mit 24 Prozent, Frankreich mit 10 Prozent und den Niederlanden
mit 5 Prozent. Je ein Drittel des Transaktionsvolumens entfiel
auf Wohnportfolios und Büroimmobilien. Damit lag das
Segment Wohnen auf europäischer Ebene zum ersten Mal
gleichauf mit Büroimmobilien.
In Großbritannien wurde mit 67 Mrd. Euro das höchste Investi-
tionsvolumen seit 2015 erreicht. Das entspricht einer Steige-
rung um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zeit zwischen
dem Brexit-Referendum und dem tatsächlichen EU-Austritt
hat Investoren stark verunsichert, weil die Aus wirkungen des
Brexit auf den Arbeitsmarkt und die Nachfrage nach Gewerbe-
immobilien nur schwer absehbar waren. Deshalb stiegen die
Nettoanfangsrenditen für alle Immobilienarten deutlich an,
weil Investoren die Unsicherheit in ihren Renditeerwartungen
mit eingepreist haben. Am stärksten stiegen die Renditen in
regionalen Märkten und dort insbesondere bei Einzelhandels-
objekten. 2021 lagen die Spitzenrenditen für Shopping-Center
in Großbritannien bei 7,5 Prozent. Spitzenbüroimmobilien in
der Londoner City erreichten 2021 erstmals wieder das Rendi-
teniveau von 3,5 Prozent netto, das zuletzt 2015 verzeichnet
wurde.
In Frankreich wurden 2021 27 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien
und Wohnportfolios investiert, was einem Rückgang um
18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Rückgang
erklärt sich durch das sehr selektive Verhalten von Investoren
im Bürosegment, das in Frankreich die wichtigste Nutzungsart
am Gewerbeimmobilienmarkt darstellt. Durch die strengen
Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung standen Büroimmobi-
lien mehrere Wochen leer, und die Nutzer haben begonnen,
ihre Flächenanforderungen zu reduzieren. In der Folge sind die
Spitzenmieten in der Pariser Innenstadt um 3 Prozent im
Jahresvergleich gesunken. Die Mieten für Geschäftshäuser
sind in Frankreich 2021 um 16 Prozent gesunken, bei Shopping-
Centern betrug der Mietrückgang 4 Prozent. Die Nettoanfangs-
renditen lagen unverändert bei 3,2 Prozent bei Geschäfts-
häusern und stiegen bei Shopping-Centern auf 4,8 Prozent.
In den Niederlanden ging das Transaktionsvolumen im Vergleich
zum Vorjahr um 26 Prozent auf 14 Mrd. Euro zurück. Dies ist
auf staatliche Eingriffe in den Wohnimmobilienmarkt zurück-
führen, die bewirkten, dass die Investoren in gewerbliche
Wohnimmobilienportfolios deutlich zurückhaltender agierten.
Das Renditeniveau blieb unverändert bei 3,1 Prozent netto für
Büroimmobilien in Amsterdam und 3,4 Prozent im Durchschnitt
aller niederländischen Metropolen. Die Büromieten blieben
unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Die Einzelhandelsmieten
waren auch in den Niederlanden rückläufig mit 6 Prozent
Mietrückgang bei Geschäftshäusern und 10 Prozent Mietrück-
gang bei Einkaufszentren.
In Spanien erholte sich das Transaktionsvolumen auf knapp
11,3 Mrd. Euro; das ist ein Plus von 27 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. Das Interesse von Investoren an Spitzenbüroim-
mobilien in den spanischen Metropolen war so groß, dass die
Nettoanfangsrenditen in Madrid und Barcelona jeweils um
10 Basispunkte nachgaben. So lag die Nettoanfangsrendite
für Büroimmobilien in Madrid bei 3,1 Prozent und in Barcelona
bei 3,2 Prozent. In beiden Metropolen sind die Leerstandsquoten
leicht gestiegen und die Bürospitzenmieten sanken 2021 um
durchschnittlich 3 Prozent. Der Mietrückgang für Shopping-
Center war mit 5 Prozent im europäischen Vergleich relativ
moderat, weil diese nach der Lockerung der Ausgangsbeschrän-
kungen rasch wieder gut besucht wurden. Die Renditen für
Geschäftshäuser waren 2021 stabil bei 3,4 Prozent, während
die Nettoanfangsrenditen für Shopping-Center auf 5,3 Pro-
zent stiegen.
In den USA wurden bis Ende des dritten Quartals 2021 Gewer-
beimmobilien und Wohnportfolios im Wert von 582 Mrd. USD
verkauft, was im Jahresvergleich ein Plus von 39 Prozent
bedeutet. Die gefragteste Anlageklasse waren Multifamily
Apartments, die fast 40 Prozent des Investitionsvolumens aus-
machten. Zweitstärkste Anlageklasse waren Logistikimmobi-
lien mit 23 Prozent Marktanteil, gefolgt von Büroimmobilien
mit 19 Prozent Marktanteil.
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HYPOTHEKENNEUGESCHÄFT MÜNCHENERHYP 2017–2021
ZUSAGEN IN MIO. €
3.185
3.142
3.717
4.338
1.629
2.477
2.690
2.461
4.019
2.147
2017
2018
2019
2021
2020
Private Wohnimmobilienfinanzierung
Gewerbliche Immobilienfinanzierung
GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Hypothekenneugeschäft
Den pandemiebedingten Rückgang des Neugeschäfts im Jahr
2020 konnten wir im Berichtsjahr mehr als kompensieren.
Wir erzielten ein neues Rekordergebnis mit 6,8 Mrd. Euro Zusa-
gevolumen. Das entspricht einer Steigerung um 6,3 Prozent.
Zuwächse erzielten wir in der privaten wie in der gewerblichen
Immobilienfinanzierung, sodass wir mit der Neugeschäftsent-
wicklung insgesamt zufrieden sind.
das niedrige Zinsniveau, weshalb Finanzierungen mit langen
Zinsbindungen sehr stark nachgefragt wurden – ein Feld, auf
dem wir mit unserem Angebot besonders wettbewerbsstark
waren.
Im Vermittlungsgeschäft mit unseren Partnerbanken aus
der Genossenschaftlichen FinanzGruppe konnten wir das
Rekordneugeschäft des Vorjahres mit einem Zusagevolumen
von 3,1 Mrd. Euro erneut erreichen. Dies gelang uns insbe-
sondere mit weiteren Verbesserungen bei digitalen Prozessen
sowie den Serviceleistungen für unsere genossenschaftlichen
Vermittlungspartner.
Der Absatz privater Immobilienfinanzierungen über freie
Finanzierungsvermittler in Deutschland stieg gegenüber dem
Vorjahr um 22 Prozent auf 818 Mio. Euro.
Das Neugeschäft in unserer Kooperation mit der Schweizer
PostFinance konnten wir dank der hohen Nachfrage nach
Immobilienfinanzierungen und einer sehr erfolgreichen
gemeinsamen Vertriebsaktion deutlich ausbauen. Das Zusage-
volumen stieg um 49 Prozent auf 415 Mio. Euro. Am österrei-
chischen Markt sind wir Kooperationen mit weiteren Finanz-
vertrieben eingegangen, sodass wir das Neugeschäft auf
48 Mio. Euro ausweiten konnten (Vorjahr: 16 Mio. Euro).
In der gewerblichen Immobilienfinanzierung stand unser
Darlehensgeschäft weiter unter dem Eindruck der wirtschaft-
lichen Folgen der Corona-Pandemie. Vor diesem Hintergrund
sind wir zufrieden, dass wir unser Neugeschäft um 3,5 Prozent
auf gerundet 2,5 Mrd. Euro ausweiten konnten. Damit sind
wir nach dem letztjährigen deutlichen Rückgang wieder auf
den Wachstumspfad zurückgekehrt.
Dazu beigetragen hat insbesondere das Inlandsgeschäft,
das mit einem Neugeschäftsvolumen von 1,7 Mrd. Euro den
Hauptanteil beisteuerte. Das Auslandsgeschäft lag mit
0,7 Mrd. Euro rund 0,2 Mrd. Euro unter dem Vorjahresergebnis
von 0,9 Mrd. Euro. Bedeutendster Auslandsmarkt waren 2021
für uns die Niederlande mit 28 Prozent des Neugeschäfts, die
damit den letztjährigen Spitzenreiter USA (nur Konsortial-
geschäft) ablösten, auf die 19 Prozent entfielen, gefolgt von
Spanien mit 16 Prozent sowie mit jeweils 14 Prozent Frankreich
und Großbritannien. Somit verteilte sich das Neugeschäft
gleichmäßiger als im Vorjahr auf unsere Zielmärkte. Nach An-
lageklassen entfielen 44 Prozent des Neugeschäfts auf Büro-
immobilien, 23 Prozent auf Wohnportfolios, 13 Prozent auf
Einzelhandelsimmobilien, 11 Prozent auf Logistikimmobilien
und die restlichen 9 Prozent werden gemischt genutzt.
Die Ertragsentwicklung im gewerblichen Neugeschäft hat sich
weiter verbessert. Wir konnten das Ertragsziel signifikant
übertreffen, ohne dabei die Risiken ausgeweitet zu haben. Dies
gilt für das Inlands- und noch ausgeprägter für das Auslands-
geschäft. Die in den Vorjahren deutlich gestiegenen durch-
schnittlichen Darlehensgrößen sind leicht zurückgegangen.
Aus Risikosicht behielten wir unsere konservative Finanzierungs-
ausrichtung mit dem Fokus auf klassische Endfinanzierungen
unter Beachtung angemessener nachhaltiger Mindest-Cash-
flows und Lagen. Positiv erachten wir die hohen Eigenkapital-
anteile bei den Finanzierungsstrukturen, die im Durchschnitt
bei ca. 45 Prozent liegen und im Vergleich zum Vorjahr leicht
angestiegen sind. Trotz der Preisentwicklungen im Markt, die
die Schere zwischen Beleihungs- und Marktwert weiter geöffnet
haben, sind unsere durchschnittlichen Ausläufe zum Beleihungs-
wert leicht zurückgegangen.
Das Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung wuchs
wie im Vorjahr um 7,9 Prozent auf nunmehr 4,3 Mrd. Euro.
Dazu beigetragen haben der anhaltende Immobilienboom und
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BAUGELDZINSEN DER MÜNCHENERHYP
10 JAHRE ZINSFESTSCHREIBUNG | IN %
1990 1992 201620142012201020082006200420022000199819961994 2018 2020
2022
0
2
1
3
4
5
6
7
8
9
10
0
2
1
3
4
5
6
7
8
9
10
Langjähriger Durchschnitt 4,81
8,64
1,13
Stand: 02.01.2022
Kapitalmarktgeschäft
Das Kapitalmarktgeschäft wird entsprechend der Geschäfts-
strategie zurückhaltend betrieben. Neukäufe dienen vor allem
dazu, regulatorische Vorgaben zu erfüllen. Die liquiden Wert-
papiere werden zur Steuerung der Liquidität, der Deckungs-
stöcke und auch als Collateral für Repogeschäfte oder Tender-
operationen der EZB benötigt.
Hochliquide Staats- und Banktitel wurden weiterhin auf sehr
hohen Spreadniveaus gehandelt und verursachten hohe
Bilanzsummenkosten. Die Wertpapierkäufe wurden deshalb
auf das Notwendigste beschränkt.
Das Neugeschäftsvolumen hat sich im Jahr 2021 deutlich auf
743,0 Mio. Euro erhöht nach 97,0 Mio. Euro im Jahr 2020.
Grund dafür waren Umschichtungen. Das Bestandsvolumen
fiel leicht auf 3,6 Mrd. Euro (Vorjahr 3,7 Mrd. Euro).
Refinanzierung
Die MünchenerHyp konnte sich im Berichtsjahr jederzeit zu
guten Konditionen refinanzieren.
Im ersten Halbjahr lag der Fokus bei den großvolumigen
Refinanzierungsaktivitäten auf der Emission sowohl von
Pfandbriefen als auch von ungedeckten Anleihen in Euro
und Schweizer Franken (CHF).
Den Auftakt bildete im Januar 2021 die Emission eines Hypo-
thekenpfandbriefs in Höhe von 500 Mio. Euro mit einer
Laufzeit von knapp 19 Jahren zu einem Spread von 1 Basis-
punkt über Swap-Mitte. Der Kupon beträgt 0,01 Prozent.
Anfang März 2021 haben wir sehr erfolgreich eine grüne
( ungedeckte) Senior-Non-Preferred-Anleihe über 500 Mio. Euro
emittiert. Für die Bank war dies in zweifacher Hinsicht eine
Premiere: Es ist ihre erste grüne Anleihe in dieser Produkt-
kategorie. Darüber hinaus hat sie erstmals eine Senior- Non-
Preferred-Anleihe im Benchmarkformat begeben. Die Anleihe
hat eine Laufzeit von acht Jahren. Der Kupon beträgt 0,375 Pro-
zent. Die Platzierung erfolgte zu einem Preis von 57 Basis-
punkten über Swap-Mitte.
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INHALTSVERZEICHNIS
Ende April 2021 konnte die MünchenerHyp mit einem Rekord-
Spread bei lang laufenden Pfandbriefen aufwarten. Eine Emis-
sion mit einem Volumen von 500 Mio. Euro und einer Laufzeit
von 15 Jahren wurde zu einem Preis von 3 Basispunkten unter
Swap-Mitte emittiert. Der Kupon beträgt 0,25 Prozent. Die
Investorennachfrage war so rege, dass das Orderbuch nach
zwei Stunden bei 1,35 Mrd. Euro geschlossen wurde.
Neben den oben genannten Anleihen in Euro haben wir bis
Mitte Juli rund 1,1 Mrd. in CHF emittiert. Davon wurden rund
700 Mio. CHF über syndizierte Anleihen am Kapitalmarkt und
rund 400 Mio. CHF mittels Privatplatzierungen begeben.
Diese rege Emissionstätigkeit erfolgte über verschiedene Lauf-
zeiten (von zwei bis 20 Jahren) und Produktkategorien (Pfand-
brief, Senior Preferred und Senior Non-Preferred). Die Senior-
Produkte wurden überwiegend als grüne Anleihen begeben,
wodurch die Bank neue Investorengruppen ansprechen und
gewinnen konnte.
Die sehr erfolgreiche Emissionstätigkeit in Schweizer Franken
konnte im zweiten Halbjahr fortgesetzt werden. So emittier-
ten wir weitere 0,7 Mrd. CHF an Pfandbriefen. Davon wurden
rund 550 Mio. CHF über syndizierte Anleihen am Kapital-
markt und rund 150 Mio. CHF mittels Privatplatzierungen bege-
ben. Im Gesamtjahr 2021 wurden somit Anleihen in Schweizer
Franken in Höhe von rund 1,8 Mrd. CHF verkauft, womit die
MünchenerHyp erneut einer der bedeutendsten ausländischen
Emittenten in der Schweiz war.
Im zweiten Halbjahr kehrten wir zudem sehr erfolgreich an
den britischen Kapitalmarkt zurück. Erstmals seit 2013 haben
wir einen Benchmark-Pfandbrief in Britischen Pfund (GBP)
begeben. Das Volumen beträgt 350 Mio. GBP, die Laufzeit
knapp 3,5 Jahre und der Kupon 0,5 Prozent. Der Spread konnte
aufgrund der starken Nachfrage im Laufe der Transaktion
reduziert werden und beläuft sich auf 39 Basispunkte über
Gilts, den britischen Staatsanleihen.
Im November 2021 wurde ein bestehender 500-Mio.-Euro-
Pfandbrief mit einer Restlaufzeit von knapp 18 Jahren um
250 Mio. Euro aufgestockt. Die Platzierung erfolgte zu einem
Preis von 2 Basispunkten über Swap-Mitte. Das ausstehende
Nominalvolumen dieser im Jahr 2039 fälligen Anleihe beträgt
nun 750 Mio. Euro.
Das gesamte Emissionsvolumen der MünchenerHyp am
Kapitalmarkt betrug im Berichtsjahr rund 6,6 Mrd. Euro. Bei
der gedeckten Refinanzierung entfielen 4,1 Mrd. Euro auf
Hypothekenpfandbriefe, einschließlich eigener, bei der EZB
hinterlegter Hypothekenpfandbriefe, sowie 2,5 Mrd. Euro
auf die ungedeckte Refinanzierung. Öffentliche Pfandbriefe
wurden aufgrund der geschäftsstrategischen Ausrichtung
der MünchenerHyp weiterhin nicht begeben.
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ERTRAGS-, FINANZ- UND
VERMÖGENSLAGE
Ertragsentwicklung
Der Zinsüberschuss
1
erhöhte sich um 54,8 Mio. Euro oder
15,8 Prozent auf 402,6 Mio. Euro. Wir konnten diesen somit
erneut steigern. Der Zuwachs beruht vor allem auf dem
starken Neugeschäft im Berichtsjahr und in den Vorjahren. In
den Zins überschuss eingeflossen ist auch eine Prämie für
gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte III (TLTRO III)
mit der Europäischen Zentralbank in Höhe von 18,3 Mio. Euro.
Die Provisionsaufwendungen betrugen 142,2 Mio. Euro. Sie
lagen damit um 19,7 Mio. Euro oder 16,1 Prozent über dem
Vorjahresniveau. Grund dafür ist das sehr erfolgreiche Neuge-
schäft. Bei auf 12,0 Mio. Euro gesunkenen Provisionserträgen
betrug der Provisionssaldo
2
minus 130,2 Mio. Euro nach minus
109,5 Mio. Euro im Vorjahr.
Daraus ergab sich ein Zins- und Provisionsüberschuss
3
in Höhe
von 272,4 Mio. Euro. Dies bedeutet eine Steigerung von
34,1 Mio. Euro oder 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um
8,5 Mio. Euro auf 126,7 Mio. Euro. Darunter stieg der Personal-
aufwand um 5,0 Mio. Euro oder 8,7 Prozent. Der weiterhin
erforderliche Personalaufbau und Gehaltssteigerungen sind
ursächlich dafür.
Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um
3,5 Mio. Euro oder 5,8 Prozent. Allein der Aufwand für die
Bankenabgabe erhöhte sich um 3,7 Mio. Euro. Damit über-
trifft allein die Erhöhung der Bankenabgabe die Steigerung
in der Gesamtposition. Dies zeigt, dass auch im Berichtsjahr
sehr deutlich auf die Kostendisziplin geachtet wurde.
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen lagen mit 6,2 Mio. Euro um
4,0 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau.
Der Verwaltungsaufwand
4
belief sich auf insgesamt
132,9 Mio. Euro gegenüber 128,4 Mio. Euro im Vorjahr.
Die Cost-Income-Ratio
5
lag bei 48,8 Prozent nach
53,9 Prozent im Vorjahr und liegt damit im Zielkorridor
von unter 50 Prozent.
Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen
und Erträgen betrug minus 3,3 Mio. Euro.
Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge
6
stieg gegenüber dem
Vorjahr um 28,1 Prozent auf 136,2 Mio. Euro.
Der Posten „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen
zu Rückstellungen im Kreditgeschäft“ belief sich auf minus
27,0 Mio. Euro. Die erforderliche Kreditrisikovorsorge war trotz
der anhaltenden Corona-Pandemie weiterhin auf einem sehr
niedrigen Niveau. Der Saldo der Veränderung zur Risikovorsorge
im Kreditgeschäft (inklusive Direktabschreibungen) betrug
minus 5,9 Mio. Euro (Vorjahr minus 10,1 Mio. Euro).
Aus der vorzeitigen Anwendung des IDW RS BFA 7 für die
Bildung der Pauschalwertberichtigung für das Kreditgeschäft
ergab sich ein Effekt von minus 8,0 Mio. Euro. Für die Risiken
aus einer rechtlichen Auseinandersetzung wurde ein Betrag
von 6,0 Mio. Euro zurückgestellt.
Die „Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen
an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen
behandelten Wertpapieren“ betrugen 3,5 Mio. Euro.
Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit be-
trug 112,7 Mio. Euro. Nach einem Steueraufwand von
53,6 Mio. Euro verbleibt ein Jahresüberschuss von
59,1 Mio. Euro, eine Steigerung von 56,7 Prozent.
Der Return on Equity (RoE) vor Steuern belief sich auf
6,7 Prozent
7
. Nach Steuern erzielte die Bank einen RoE von
3,5 Prozent
8
.
1
Der Zinsüberschuss errechnet sich aus der Position 1 „Zinserträge“ plus Position 3 „Laufende
Erträge“ plus Position 4 „Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilge-
winnabführungsverträgen“ abzüglich der Position 2 „Zinsaufwendungen“ der Gewinn- und
Verlustrechnung.
2
Der Provisionssaldo ergibt sich aus dem Saldo der Position 5 „Provisionserträge“ und der Posi-
tion 6 „Provisionsaufwendungen“ der Gewinn- und Verlustrechnung.
3
Der Zins- und Provisionsüberschuss ist der Saldo aus dem Zinsüberschuss und dem Provisionssaldo.
4
Der Verwaltungsaufwand ist die Summe der Position 8 „Allgemeine Verwaltungsaufwendungen“
und der Position 9 „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und
Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung.
5
Prozentueller Anteil vom Verwaltungsaufwand am Zins- und Provisionsüberschuss.
6
Saldo der Positionen 1 bis 10 der Gewinn- und Verlustrechnung.
7
Der RoE vor Steuern berechnet sich als Verhältnis der GuV-Position 14 „Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit“ zu den Bilanzpositionen (Passiv) 9 „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ (Vor-
jahr) plus (Passiv) 10aa „Geschäftsguthaben“ (laufendes Jahr) plus 10b „Ergebnisrücklagen“
(Vorjahr) plus GuV 18 „Gewinnvortrag aus dem Vorjahr“.
8
Der RoE nach Steuern berechnet sich als Verhältnis der GuV-Positionen 16 „Einstellung in den
Fonds für allgemeine Bankrisiken“ plus 17 „Jahresüberschuss“ zu den Bilanzpositionen (Passiv)
9 „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ (Vorjahr) plus (Passiv) 10aa „Geschäftsguthaben“ (laufen-
des Jahr) plus 10b „Ergebnisrücklagen“ (Vorjahr) plus GuV 18 „Gewinnvortrag aus dem Vorjahr“.
ANHANG
LAGEBERICHT
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BESTANDSENTWICKLUNG MÜNCHENERHYP 2017–2021
IN MIO. €
29.227
31.956
35.498
38.411
41.662
2017
2018
2019
2020
2021
Wohnungsbau Inland
Wohnungsbau Schweiz und Österreich
Gewerbe Inland
Gewerbe Ausland
Bilanzstruktur
Die Bilanzsumme wuchs bis zum Jahresende 2021 auf
52,5 Mrd. Euro, nach 48,6 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2020.
Dieser Anstieg um 8 Prozent beruht vor allem auf dem
Bestandswachstum im Hypothekengeschäft.
Der Bestand an Hypothekenfinanzierungen konnte im Jahres-
verlauf um 3,2 Mrd. Euro auf 41,7 Mrd. Euro ausgeweitet
werden. Wachstumsstärkstes Segment mit einem Zuwachs
von 2,0 Mrd. Euro war wieder die private Wohnimmobilien-
finanzierung in Deutschland.
Der Bestand an privaten Wohnimmobilienfinanzierungen
gliedert sich wie folgt auf: Im Inland beträgt er 23,5 Mrd. Euro
(Vorjahr 21,5 Mrd. Euro) und im Ausland 5,2 Mrd. Euro (Vorjahr
4,7 Mrd. Euro). Neben dem Finanzierungsgeschäft in der Schweiz
sind in diesem Bestand auch Finanzierungen in Österreich
enthalten. Der Bestand an gewerblichen Immobilienfinanzie-
rungen beträgt 13,0 Mrd. Euro (Vorjahr 12,2 Mrd. Euro). Davon
entfallen 3,7 Mrd. Euro (Vorjahr 3,2 Mrd. Euro) auf Finanzie-
rungen im Ausland. Bedeutendster Auslandsmarkt sind dabei
die Niederlande mit 23 Prozent (Vorjahr 21 Prozent), USA
mit 22 Prozent (Vorjahr 23 Prozent) gefolgt von Spanien mit
18 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) und Großbritannien mit
15 Prozent (Vorjahr 17 Prozent).
Der Bestand an Krediten und Wertpapieren von Staaten und
Banken reduzierte sich entsprechend unserer Geschäfts- und
Risikostrategie von 3,7 Mrd. Euro auf 3,6 Mrd. Euro; davon
sind 2,2 Mrd. Euro Wertpapiere und Schuldverschreibungen.
Der Saldo aus stillen Lasten und stillen Reserven im Wert-
papierbestand betrug zum Jahresende 2021 plus 33 Mio. Euro
(Vorjahr plus 43 Mio. Euro).
Nach eingehender Prüfung aller Wertpapiere kommen wir
zu dem Ergebnis, dass keine dauerhaften Wertminderungen
vorliegen. Wir haben Anleihen mit Dauerhalteabsicht in den
Büchern. Abschreibungen auf einen niedrigeren beizulegenden
Wert waren nicht erforderlich.
Der Bestand an langfristigen Refinanzierungsmitteln erhöhte
sich um 2,4 Mrd. Euro auf 42,0 Mrd. Euro. Davon entfielen
30,3 Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe, 1,5 Mrd. Euro auf
Öffentliche Pfandbriefe und 10,2 Mrd. Euro auf ungedeckte
Schuldverschreibungen. Das Gesamtvolumen der Refinanzie-
rungsmittel – inklusive Geldmarktmitteln und Kundeneinlagen –
stieg auf 49,7 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2021.
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INHALTSVERZEICHNIS
Die Position „andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“
gliedert sich wie folgt:
ANDERE VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN
IN TSD. €
Restlaufzeit unter einem Jahr Restlaufzeit über einem Jahr Gesamt
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden per 31.12.2021 2.065.449 2.393.353 4.458.802
Namensschuldverschreibungen 27.908 1.514.764 1.542.672
davon Institutionelle Anleger 27.572 1.360.764 1.388.336
Schuldscheindarlehen Passiv 485.077 808.589 1.293.666
davon Institutionelle Anleger 119.289 507.589 626.878
Sonstige 1.552.464 70.000 1.622.464
davon Institutionelle Anleger 860.015 70.000 930.015
Die Geschäftsguthaben wuchsen um 90,1 Mio. Euro auf
1.243,2 Mio. Euro. Zusammen mit der im Jahr 2019 emittierten
Additional-Tier-1-Anleihe in Höhe von 125 Mio. Schweizer
Franken betrugen die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel insge-
samt 1.790,1 Mio. Euro (Vorjahr 1.676,4 Mio. Euro).
Das harte Kernkapital erhöhte sich von 1.517 Mio. Euro im
Vorjahr auf 1.626 Mio. Euro. Die harte Kernkapitalquote belief
sich zum 31. Dezember 2021 auf 20,4 Prozent (Vorjahr
20,6 Prozent), die Kernkapitalquote betrug 21,9 Prozent (Vor-
jahr 22,2 Prozent) und die Gesamtkapitalquote 22,5 Prozent
(Vorjahr 22,8 Prozent). Die Leverage Ratio belief sich zum
31. Dezember 2021 auf 3,6 Prozent (Vorjahr 3,6 Prozent).
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INHALTSVERZEICHNIS
RATING, NACHHALTIGKEIT
UND RECHTLICHE RAHMEN-
BEDINGUNGEN
Rating
Im Oktober 2021 bestätigte die Ratingagentur Moody’s
alle Ratings der MünchenerHyp. Dabei setzte sie auch den
Ausblick von „negativ“ auf „stabil“.
Unverändert positiv sieht Moody’s, dass die MünchenerHyp
als Emittent von Pfandbriefen über ein großes Renommee am
Kapitalmarkt und eine entsprechend hohe Refinanzierungskraft
verfügt sowie innerhalb der Genossenschaftlichen Finanz-
Gruppe ein fester Zusammenhalt und eine entsprechende
Unterstützung besteht.
DIE AKTUELLEN RATINGS IM ÜBERBLICK
Rating
Hypothekenpfandbriefe Aaa
Junior Senior Unsecured A2
Senior Unsecured Aa3
Kurzfristige Verbindlichkeiten Prime–1
Langfristige Depositen Aa3
Die MünchenerHyp emittiert seit einigen Jahren keine Öffent-
lichen Pfandbriefe mehr, da sich diese nur über Cross-Selling-
Erträge rentieren. Deshalb hat sie im Jahr 2020 das Rating für
Öffentliche Pfandbriefe zurückgezogen.
Beim Pfandbriefrating wird für die vorzuhaltende Überdeckung
selbst für die Höchstnote Aaa von Moody’s weiterhin nur die
Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen, aber keine zu-
sätzliche Überdeckung verlangt.
Die langfristigen unbesicherten Verbindlichkeiten werden von
den beiden anderen großen Ratingagenturen Standard &
Poor’s mit A+ und Fitch mit AA– über das Verbundrating der
Genossenschaftlichen FinanzGruppe bewertet.
Nachhaltigkeit
Die regulatorischen Anforderungen der EU, der EZB, der Euro-
päischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) sowie der BaFin zur
Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung haben im Berichts-
jahr deutlich zugenommen. Diese Anforderungen beziehen
sich vor allem auf das Kerngeschäft der MünchenerHyp, das
Risikomanagement und die Berichterstattung.
Im Berichtsjahr standen insbesondere die Themen EU-Taxo-
nomie, der EZB-Leitfaden zu Klima- und Umweltrisiken, die
Offenlegung nach CRR II und die Richtlinien zu Loan Origina-
tion and Monitoring (LOaM) im Mittelpunkt. Zur Umsetzung
dieser Anforderungen wurde vom Vorstand ein Projekt initiiert,
das nahezu alle Bereiche der MünchenerHyp umfasst und
zum Ziel hat, die notwendigen Prozesse, Strukturen und Daten-
grundlagen für ein angemessenes Nachhaltigkeitsmanagement
zu schaffen.
Um Nachhaltigkeit noch tiefer in der Organisation zu ver-
ankern, wurde 2021 ein ESG-Framework entwickelt, das die
Strukturen und Verantwortlichkeiten für alle Nachhaltigkeits-
themen, inklusive der ESG-Risikomanagementthemen, festlegt.
Dazu wurde ein ESG-Gremium eingerichtet, das den Vorstand
zu allen Themen mit Nachhaltigkeitsbezug berät. Es besteht aus
Vertretern aller betroffenen Bereiche und hat insbesondere
die Aufgabe, die Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln
und nachhaltigkeitsrelevante Entscheidungsvorlagen für den
Vorstand zu erarbeiten.
Der Fokus unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten liegt nach wie
vor auf unserem Kerngeschäft. Der Anteil unserer sozial und
ökologisch ausgerichteten Darlehen in der privaten Wohn-
immobilienfinanzierung (MünchenerHyp Grünes Darlehen und
MünchenerHyp Familiendarlehen) betrug mehr als 20 Prozent
am Neugeschäft. Zum konkreten ökologischen Mehrwert der
nachhaltigen Darlehen für private und gewerbliche Immobilien
veröffentlichen wir jährlich einen Impact Report. Im Jahr 2020
wurden demnach 149.000 Tonnen CO
2
-Emissionen eingespart;
das entspricht pro verliehener Million Euro etwa 3,5 Tonnen CO
2
.
An nachhaltigen Wertpapieren haben wir 2021 ESG-Pfand-
briefe, ungedeckte Senior Preferred und Non-Preferred Bonds
und Commercial Paper emittiert. In dem Segment konnten
2021 etwa 875 Mio. Euro erfolgreich platziert werden.
ISS ESG hat in seinem Nachhaltigkeitsrating das Nachhaltig-
keitsmanagement der MünchenerHyp 2022 mit der Note C+
bewertet. Dies ist eine leichte Abstufung im Vergleich zu dem
B– in den Vorjahren, platziert uns dennoch weiterhin unter den
besten Unternehmen der Ratingvergleichsgruppe Financials/
Mortgage & Public Sector. ISS ESG hat uns somit wieder den
Prime-Status verliehen.
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INHALTSVERZEICHNIS
Die Agentur Sustainalytics hatte 2020 eine neue Rating-
Methodologie eingeführt. Sustainalytics bewertet das Nach-
haltigkeitsengagement nun anhand eines Scoring-Systems
von 0 bis 40+. Je niedriger dieser Risk-Score ist, umso stärker
Gesonderter nichtfinanzieller Bericht
Die MünchenerHyp berichtet seit 2012 über die nichtfinan-
ziellen Aspekte und die wesentlichen ökonomischen, ökologi-
schen und sozialen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit.
Den Anforderungen des CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetzes
(CSR-RUG) kommen wir mit der Veröffentlichung eines
nichtfinanziellen Berichts nach. Gemäß der Offenlegungs-
Verordnung zur Konkretisierung des Art. 8 der Taxonomie-
verordnung veröffentlichen wir für 2021 erstmals Informationen
zu unseren taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivitäten sowie
weitere Kennzahlen zu ausgewählten Risikopositionen. Der
nichtfinanzielle Bericht erscheint zeitgleich mit dem Geschäfts-
bericht im elektronischen Bundesanzeiger sowie auf der
Website der MünchenerHyp.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Eigenkapital
Die MünchenerHyp berechnet ihre Eigenkapitalanforderungen
zum größten Teil nach internen Ratingmodellen, dem Internal
Ratings Based Approach (IRBA).
Liquidität
Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) wurde das ganze Jahr über
problemlos eingehalten, im Schnitt mit über 400 Prozent. Das
Minimum lag über 200 Prozent. Die Net Stable Funding Ratio
(NSFR) lag immer über 110 Prozent.
ist das Nachhaltigkeitsmanagement. Der Risk-Score der
MünchenerHyp liegt im Jahr 2021 bei 18,5, was einem
niedrigen Risiko entspricht. Damit liegt die Bank auf
Rang 5 in der Vergleichsgruppe Thrifts and Mortgages
9
.
DIE ENTWICKLUNG DER NACHHALTIGKEITSRATINGS SEIT 2019
2019 2020 2021/2022
ISS-ESG
B –
(Prime-Status)
C +
(Prime-Status)
C +
(Prime-Status)
Sustainalytics 65 von 100 Punkten Risk-Score 17,4 (niedriges Risiko) Risk-Score 18,5 (niedriges Risiko)
9
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die von Sustainalytics (www.sustainalytics.com) entwickelt wurden. Diese Informationen und
Daten sind Eigentum von Sustainalytics und/oder seinen Drittanbietern (Daten von Drittanbietern)
und werden nur zu Informationszwecken bereitgestellt. Sie stellen weder eine Befürwortung
eines Produkts oder Projekts noch eine Anlageberatung dar, und es wird nicht garantiert, dass sie
vollständig, zeitnah, korrekt oder für einen bestimmten Zweck geeignet sind. Ihre Nutzung unter-
liegt den Bedingungen, die unter https://www.sustainalytics.com/legal-disclaimers verfügbar sind.
Die Entwicklung der Nachhaltigkeitsratings in den Jahren
2021/2022 und der beiden Vorjahre auf einen Blick:
Einheitliche europäische Bankenaufsicht
Die sogenannte Finalisierung von Basel III umfasst auch eine
schrittweise Einführung eines Output-Floors von 72,5 Prozent
zur Limitierung der Effekte von internen Ansätzen gegen-
über Standardansätzen. Das bedeutet, dass vor allem Banken
mit geringen Risikogewichten ihrer Forderungen wie die
MünchenerHyp von den Veränderungen negativ betroffen sein
werden. Die Einführung dieses Floors wird auch die Eigen-
kapitalquoten der MünchenerHyp belasten. Insgesamt sehen
wir die Neuregelung kritisch, da sie die Kredite verteuern
wird. Die Bank beobachtet die Entwicklung und geht aufgrund
ihrer derzeit hohen harten Kernkapitalquote davon aus, dass
diese regulatorische Änderung beherrschbar sein wird.
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INHALTSVERZEICHNIS
Die Compliance-Einheit der Bank verfolgt sorgfältig die Diskus-
sionen um die Veröffentlichungen von neuen nationalen und
internationalen Regelungen und leitet die neuen Regularien an
die zuständigen Fachbereiche in der Bank weiter, wo sie in
verschiedenen Maßnahmen und Projekten umgesetzt werden.
Die Fülle der zusätzlichen regulatorischen Anforderungen
der Aufsichtsbehörden verursacht signifikante Kosten und stellt
eine bedeutende Herausforderung für die personellen und
finanziellen Ressourcen unseres Hauses dar.
Die EZB führte wie jedes Jahr den sogenannten Supervisory
Review and Evaluation Process (SREP) durch, bei dem das
Geschäftsmodell, die interne Governance sowie die Kapital-
und Liquiditätsausstattung einer sehr sorgfältigen Prüfung
unterworfen werden. Daraus abgeleitet werden gegebenenfalls
zusätzliche Anforderungen an Eigenkapital und Liquidität
gestellt. Die im Rahmen des SREP auferlegte zusätzliche Eigen-
mittelanforderung (P2R) beträgt 1,75 Prozent auf das Gesamt-
kapital, bezüglich der Liquidität gab es keine weitergehenden
Anforderungen.
Mindestanforderungen an das Risikomanagement
(MaRisk)
Die nationalen Vorgaben der MaRisk wurden im Berichtsjahr
im Rahmen einer Novelle aktualisiert. Weil dabei aber im
Wesentlichen die vorhandenen europäischen Vorgaben, die
von der MünchenerHyp bereits erfüllt wurden, in deutsches
Recht übertragen wurden, entstand daraus fast kein Ände-
rungsbedarf.
Sanierungs- und Abwicklungsplan
Es wurden sowohl der Sanierungsplan aktualisiert als auch die
für den Abwicklungsplan nötigen Informationen der Abwick-
lungsbehörde zur Verfügung gestellt. Gegenüber dem Vorjahr
ergaben sich keine bemerkenswerten Veränderungen.
IBOR-Reform
Die sogenannten IBOR-Referenzzinsen sind im Zuge der
Manipulationsskandale vor einigen Jahren stark in die Kritik
geraten, gleichzeitig hat die Aufhebung der Submissions-
Verpflichtung für Panelbanken die Ablösung der LIBOR-Sätze
notwendig gemacht. Es wurden alternative risikofreie Refe-
renzwerte (RFRs) entwickelt und etabliert, bestehende IBOR-
Referenzen werden auf Basis der neuen RFR-Benchmarks
sukzessive abgelöst.
Die MünchenerHyp ist sowohl von den angekündigten
Änderungen bezüglich der Zinsreferenzwerte als auch von der
Benchmark-Verordnung betroffen. Allerdings ist der Änderungs-
bedarf aufgrund des sehr spezialisierten Geschäftsmodells
deutlich geringer als bei den meisten anderen von der EZB
direkt beaufsichtigten Banken. Die nötigen Anpassungen
werden im Rahmen eines Projekts vorgenommen.
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INHALTSVERZEICHNIS
SITZ, ORGANE, GREMIEN UND
PERSONAL
Sitz
Der Hauptsitz der Münchener Hypothekenbank eG ist München.
Die Bank unterhält zudem eine Niederlassung in Berlin sowie
zehn Regionalbüros.
Organe und Gremien
Zum 1. September 2021 wurde Ulrich Scheer – bislang General-
bevollmächtigter – vom Aufsichtsrat zum Mitglied des Vorstands
berufen.
Dr. Holger Horn wurde vom Aufsichtsrat mit Wirkung zum
1. Januar 2022 zum Stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden
ernannt.
Mit Wirkung zum 1. April 2022 beabsichtigt der Aufsichtsrat,
Markus Wirsen zum Mitglied des Vorstands zu bestellen.
Zuvor war er Bereichsleiter Sanierung & Abwicklung bei der
DZ HYP AG.
Die vier Arbeitnehmervertreter:innen im Aufsichtsrat wurden
im Juni 2021 turnusgemäß neu gewählt. Reimund Käsbauer,
Michael Schäffler und Frank Wolf-Kunz wurden wiedergewählt.
Claudia Schirsch wurde neu in den Aufsichtsrat gewählt. Bar-
bara von Grafenstein ist aus dem Gremium ausgeschieden.
Im Berichtsjahr wurde die Vertreterversammlung turnusgemäß
neu gewählt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Wahl
als Briefwahl durchgeführt. Gewählt wurden 80 Vertreterinnen
und Vertreter sowie sechs Ersatzvertreter.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Auch im zweiten von der Corona-Pandemie geprägten Jahr
legte die Personalarbeit ihr besonderes Augenmerk auf die
Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit den
etablierten Maßnahmen, wie dem Krisenstab, Homeoffice und
Hygienekonzept, gelang es, den Betrieb der Bank stets aufrecht-
zuerhalten und Infektionen so gut wie möglich einzudämmen.
Seit März 2020 haben sich rund 70 Mitarbeiter:innen fast
ausschließlich außerhalb der Bank mit dem Coronavirus infi-
ziert. Glücklicherweise sind alle inzwischen wieder gesundet.
Im zweiten Jahr der Pandemie konnte eine rückläufige Wech-
selbereitschaft von und zur MünchenerHyp festgestellt werden.
Sowohl die Neueinstellungen als auch die Fluktuation haben
sich gegenüber 2020 reduziert. Das Recruiting bleibt bei dem
engen Arbeitsmarkt weiterhin eine der großen Herausforde-
rungen der Bank. Aus diesem Grund verfolgt die Personal-
strategie der MünchenerHyp unter anderem das Ziel, die Arbeit-
gebermarke zu stärken, Talente zu gewinnen und zu fördern,
attraktive Rahmenbedingungen für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu schaffen und eine attraktive Vergütung
zu bieten.
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Bank 624 Mitarbeiter
10
(Vorjahr 611).
Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB
Die Frauenquote betrug im Berichtsjahr in der gesamten Bank
50 Prozent. Auf Vorstandsebene lag die Quote bei 0 Prozent, auf
der ersten Führungsebene bei 22 Prozent, auf der zweiten bei
18 Prozent und der dritten bei 31 Prozent. Im Aufsichtsrat lag
die Frauenquote 2021 bei 17 Prozent. Die MünchenerHyp hat
sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in Führungs positionen
zu erhöhen. Für den Aufsichtsrat und die zwei Führungsebenen
unterhalb des Vorstands strebt die Bank einen Frauenanteil von
20 Prozent an, für den Vorstand 33 Prozent. Der Nominierungs-
ausschuss des Aufsichtsrats hat sich im Dezember 2020 mit
dem Frauenanteil in Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigt und
festgelegt, an den bisherigen Zielquoten festzuhalten und die
Erreichung im Rahmen der anstehenden Nachfolgen bis 2026
anzustreben.
10
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach § 267 Abs. 5 HGB: ohne Auszubildende,
Beschäftigte in Elternzeit, Altersteilzeit in der Freizeitphase, Vorruhestand sowie
freigestellte Angestellte.
ANHANG
LAGEBERICHT
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Risiko-, Prognose- und Chancenbericht
RISIKOBERICHT
Für die Steuerung der Geschäftsentwicklung der MünchenerHyp
ist die jederzeitige Kontrolle und Überwachung der Risiken
essenziell. Das Risikomanagement hat deshalb innerhalb der
Gesamtbanksteuerung einen hohen Stellenwert.
In der Geschäfts- und Risikostrategie ist der Handlungsrahmen
der Geschäftsaktivitäten festgelegt. Der Gesamtvorstand der
MünchenerHyp trägt die Verantwortung für diese Strategie, die
regelmäßig hinsichtlich der Zielerreichung überprüft, gege-
benenfalls weiterentwickelt und mindestens jährlich mit dem
Aufsichtsrat erörtert wird.
Der Risikoausschuss des Aufsichtsrats wird im Rahmen seiner
Überwachungsfunktion mindestens vierteljährlich sowie zu-
sätzlich bei Bedarf über das Risikoprofil der Bank informiert.
Dies erfolgt unter anderem anhand der Berichte zu ICAAP
und ILAAP, zu den Kreditrisiken, den OpRisk-Berichten sowie
des Risiko berichts gemäß den MaRisk. Darüber hinaus erhält
der Risikoausschuss viele Detailberichte aus der internen
Steuerung, zum Beispiel bezüglich Funding und Liquidität.
Basis des Risikomanagements ist die Analyse und Darstellung
der existierenden Risiken einerseits und der Vergleich mit dem
vorhandenen Risikodeckungspotenzial andererseits (Risikotrag-
fähigkeit). Ferner gibt es eine Reihe weiterer relevanter Analysen,
die erst in ihrer Gesamtheit die angemessene Steuerung der
Bank ermöglichen. Dazu sind umfangreiche Kontrollverfahren
mit interner, prozessabhängiger Überwachung implementiert.
Die Interne Revision als prozessunabhängige Stelle hat dabei
eine zusätzliche Überwachungsfunktion inne.
Bei der Analyse und Darstellung der existierenden Risiken wird
vor allem nach Adressenausfall-, Marktpreis-, Credit-Spread-,
Liquiditäts-, Beteiligungs-, Modell-, Immobilien- und Operatio-
nellen Risiken unterschieden. Weitere Risiken wie das Platzie-
rungsrisiko, Reputationsrisiko, Geschäftsrisiko, ESG-Risiko etc.
werden jeweils als Teil der zuvor genannten Risiken gesehen
und an geeigneter Stelle bei den jeweiligen Berechnungen
berücksichtigt.
Adressenausfallrisiko
Das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko) ist für die MünchenerHyp
von großer Bedeutung. Durch das Adressenausfallrisiko wird
die Gefahr beschrieben, dass Kontrahenten ihren Zahlungs-
verpflichtungen gegenüber der Bank verzögert, nur teilweise
oder überhaupt nicht nachkommen.
Im Kredithandbuch sind die Kompetenzordnungen und Prozess-
vorschriften der am Kreditgeschäft beteiligten Einheiten sowie
die zulässigen Kreditprodukte dargestellt. In der Geschäfts-
und Risikostrategie finden sich weitergehende Darlegungen zu
den Teilstrategien bezüglich Zielkunden und Zielmärkten
sowie grundsätzliche Festlegungen zur Messung und Steuerung
von Kreditrisiken auf Einzelgeschäfts- und Portfolioebene.
Für alle Arten der Kreditvergabe wurden Einzellimite zum
Beispiel abhängig vom Rating festgelegt. Als ein weiterer
Faktor wird durch Länderlimite die regionale Diversifizierung
sichergestellt.
Wir achten darauf, im Hypothekengeschäft erstrangige Darlehen
überwiegend mit moderaten Beleihungsausläufen zu vergeben;
im gewerblichen Geschäft existieren darüber hinaus Limite
bezüglich DSCR und LTV. Aktuell verteilen sich die Beleihungs-
ausläufe wie folgt:
ANHANGLAGEBERICHT
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Risiko-, Prognose- und Chancenbericht
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GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
EINSCHLIESSLICH OFFENER ZUSAGEN IN €
Beleihungsauslauf 31.12.2021 Relativ 31.12.2020 Relativ
bis 60 % 17.712.207.741,73 39,5 % 16.401.392.390,88 39,6 %
60,01 % bis 70 % 6.840.677.939,84 15,3 % 7.042.011.598,28 17,0 %
70,01 % bis 80 % 7.817.675.352,88 17,4 % 7.619.966.869,31 18,4 %
80,01 % bis 90 % 4.114.483.751,81 9,2 % 3.423.715.652,17 8,3 %
90,01 % bis 100 % 3.513.107.035,49 7,8 % 2.918.027.657,66 7,1 %
Über 100 % 4.826.847.133,62 10,8 % 3.921.580.700,76 9,5 %
Ohne 1.656.656,42 0,0 % 52.169.575,59 0,1 %
Summe 44.826.655.611,79 100,0 % 41.378.864.444,65
100,0 %
Die regionale Verteilung innerhalb Deutschlands zeigt die folgende Übersicht:
GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
EINSCHLIESSLICH OFFENER ZUSAGEN IN €
Region 31.12.2021 Relativ 31.12.2020 Relativ
Baden-Württemberg 3.756.142.446,13 8,4 % 3.459.145.234,81 8,4 %
Bayern 8.474.865.821,42 18,9 % 7.698.948.641,11 18,6 %
Berlin 2.275.822.809,98 5,1 % 2.156.619.521,57 5,2 %
Brandenburg 764.316.946,44 1,7 % 614.702.291,86 1,5 %
Bremen 146.032.821,18 0,3 % 117.028.114,15 0,3 %
Hamburg 1.216.985.454,59 2,7 % 1.218.687.423,53 2,9 %
Hessen 3.276.664.075,86 7,3 % 3.015.553.722,32 7,3 %
Mecklenburg-Vorpommern 595.844.836,17 1,3 % 556.461.832,57 1,3 %
Niedersachsen 3.196.387.918,79 7,1 % 2.996.660.642,83 7,2 %
Nordrhein-Westfalen 5.609.760.400,35 12,5 % 5.223.538.665,42 12,6 %
Rheinland-Pfalz 1.813.885.036,53 4,0 % 1.702.546.791,15 4,1 %
Saarland 431.112.825,77 1,0 % 424.211.558,98 1,0 %
Sachsen 1.113.316.958,79 2,5 % 1.088.839.097,08 2,6 %
Sachsen-Anhalt 695.276.822,37 1,6 % 634.003.054,63 1,5 %
Schleswig-Holstein 2.052.971.928,16 4,6 % 1.955.811.355,81 4,7 %
Thüringen 355.371.130,18 0,8 % 334.394.103,65 0,8 %
Summe Inland 35.774.758.232,71 79,8 % 33.197.152.051,47 80,2 %
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Risiko-, Prognose- und Chancenbericht
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Die Verteilung international zeigt die folgende Übersicht:
GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
EINSCHLIESSLICH OFFENER ZUSAGEN IN €
Staat 31.12.2021 Relativ 31.12.2020 Relativ
Österreich 224.186.194,19 0,5 % 181.484.755,12 0,4 %
Frankreich 472.425.600,20 1,1 % 441.156.481,80 1,1 %
Großbritannien 541.450.654,06 1,2 % 544.295.423,01 1,3 %
Spanien 659.341.232,09 1,5 % 611.836.583,85 1,5 %
Luxemburg 105.094.688,44 0,2 % 64.900.000,00 0,2 %
Schweiz 5.224.247.514,15 11,7 % 4.803.985.406,13 11,6 %
Niederlande 868.016.719,22 1,9 % 701.825.145,19 1,7 %
Belgien 105.544.541,73 0,2 % 38.101.461,97 0,1 %
USA 851.590.235,00 1,9 % 794.127.136,11 1,9 %
Summe Ausland 9.051.897.379,08 20,2 % 8.181.712.393,18 19,8 %
Summe insgesamt 44.826.655.611,79 100,0 % 41.378.864.444,65 100,0 %
Die Kreditrisikosteuerung beginnt mit der Selektion des Zielge-
schäfts bei der Darlehenskonditionierung. Dazu werden Risiko-
kostenfunktionen verwendet, die regelmäßig überprüft werden.
Abhängig von der Art und dem Risikogehalt des Geschäfts
werden verschiedene Rating- bzw. Scoring-Verfahren verwendet.
In der Immobilienfinanzierung finden ein breit diversifiziertes
Portfolio mit dem Schwerpunkt Wohnimmobilienfinanzierung
und die seit Jahren erprobten Kreditgenehmigungsverfahren
ihren Niederschlag in einem Bestand mit geringem Kreditrisiko.
Das Kreditgeschäft mit Staaten und Banken ist auf Zentral-
und Regionalregierungen, öffentliche Gebietskörperschaften
und westeuropäische Banken (nur gedeckte Anleihen) aus-
gerichtet. Regionaler Schwerpunkt ist jeweils Deutschland bzw.
Westeuropa. Hochliquide Staatsanleihen und andere Wert-
papiere mit sehr guter Bonität werden weiterhin in einem
gewissen Umfang benötigt, um die Erfüllung der Liquiditäts-
anforderungen gemäß CRR zu gewährleisten.
Hypothekendarlehen werden abhängig vom Rating, von etwai-
gen Leistungsrückständen oder bei Vorliegen anderweitiger
Negativfaktoren auf EWB-Bedarf geprüft. Darüber hinaus
besteht ein weitergehendes EWB-Monitoring des Workout-
Managements, insbesondere für das Nicht-Mengengeschäft.
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Nach Ratingklassen gegliedert ergibt sich folgende Verteilung
der Bestände:
GESAMTBESTAND HYPOTHEKEN- UND SONSTIGE DARLEHEN
EINSCHLIESSLICH OFFENER ZUSAGEN IN €
Ratingklasse 31.12.2021 Relativ 31.12.2020 Relativ
0a bis 0b 0,00 0,0 % 0,00 0,0 %
0c bis 0e 10.321.572.171,81 23,0 % 9.247.515.408,72 22,3 %
1a bis 1c 22.541.286.450,37 50,3 % 21.862.138.711,57 52,8 %
1d bis 2a 9.367.647.410,66 20,9 % 8.002.947.835,60 19,3 %
2b bis 2c 1.183.501.713,56 2,6 % 1.031.810.223,26 2,5 %
2d bis 2e 374.436.327,41 0,8 % 330.512.201,14 0,8 %
3a bis 3b 567.687.876,18 1,3 % 530.722.388,44 1,3 %
3c bis 3d 212.184.459,98 0,5 % 146.036.067,04 0,4 %
3e 36.082.435,09 0,1 % 20.611.297,77 0,0 %
4a bis 4e 221.905.737,35 0,5 % 206.086.646,53 0,5 %
ohne Rating 351.029,38 0,0 % 483.664,58 0,0 %
Summe 44.826.655.611,79 100,0 % 41.378.864.444,65 100,0 %
Zur Vorsorge für latente Kreditrisiken bildet die Bank eine
Pauschalwertberichtigung. Grundlage für die Berechnung
dieser Pauschalwertberichtigung ist ein Expected-Credit-
Loss-Modell, wobei die IFRS-9-Methodik für die Stufen 1
und 2 übernommen und auf die HGB-Bemessungsgrundlage
angewendet wird. Im Vergleich zur bisherigen Berechnung
gemäß dem Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen
vom 10. Januar 1994 werden latente Ausfallrisiken dadurch
frühzeitig berücksichtigt. Die vorzeitige Anwendung von
IDW RS BFA 7 über ein Expected-Credit-Loss-Modell zum
31. Dezember 2021 führt zu einer Erhöhung der Pauschalwert-
berichtigungen um 8 Mio. Euro.
Bei der Bildung von Einzelwertberichtigungen bewegen wir
uns sowohl für das Wohnimmobilienfinanzierungsgeschäft als
auch für das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft
aufgrund der überwiegend immer noch hohen Stabilität der
Immobilienmärkte, trotz der Corona-Pandemie, auf sehr nied-
rigem Niveau.
Geschäftsbeziehungen mit Finanzinstituten basieren auf
Rahmenverträgen, die eine Aufrechnung der Forderungen
und Verbindlichkeiten gegenüber dem anderen Institut (Net-
ting) zulassen. Sicherungsvereinbarungen bestehen mit allen
Derivate-Kontrahenten. Derivategeschäfte werden, sofern
diese clearingpflichtig sind, über eine sogenannte Central
Counterparty (CCP) abgewickelt.
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Die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen entwickelten
sich im Berichtsjahr wie folgt:
GESAMTES KREDITGESCHÄFT
*
IN MIO. €
Anfangsbestand Zuführung Auflösung Verbrauch
Wechselkurs-
bedingte und
sonstige
Veränderungen Endbestand
EWB 29,5 7,7 – 2,6 – 0,7 0,7 34,6
PWB 13,0 8,0 0,0 0,0 0,0 21,0
* Inklusive einer Rückstellung für unwiderrufliche Kreditzusagen in Höhe von 1,0 Mio. Euro.
Marktpreisrisiken
Marktpreisrisiken umfassen die Risiken für den Wert von
Positionen durch die Veränderung von Marktparametern, unter
anderem von Zinsen, Volatilitäten und Wechselkursen. Sie
werden unter Einsatz eines Barwertmodells als potenzieller Bar-
wertverlust quantifiziert. Unterschieden wird dabei zwischen
Zins-, Options- und Währungsrisiken.
Bezüglich des Zinsrisikos wird zwischen dem allgemeinen
Zinsrisiko und dem spezifischen Zinsrisiko unterschieden. Das
allgemeine Zinsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich der
Marktwert von Anlagen oder Verbindlichkeiten, die vom allge-
meinen Zinsniveau abhängig sind, negativ entwickelt.
Das spezifische Zinsrisiko wird auch als Credit-Spread-Risiko
bezeichnet und gehört ebenfalls zu den Marktpreisrisiken. Der
Credit-Spread ist definiert als die Renditedifferenz zwischen
einer risikolosen und einer risikobehafteten Anleihe. Spread-
risiken berücksichtigen die Gefahr, dass sich diese Zinsdifferenz
auch bei gleichbleibendem Rating verändern kann. Die Gründe
für geänderte Renditeaufschläge können sein:
variierende Einschätzungen der Marktteilnehmer bezüglich
der Positionen,
die tatsächliche Änderung der Kreditqualität des Emitten-
ten, ohne dass sich dies schon im Rating widerspiegelt,
makroökonomische Gesichtspunkte, die die Bonitätskate-
gorien beeinflussen.
Optionen beinhalten unter anderem die folgenden Risiken:
Volatilitätsrisiko (Vega; Risiko, dass sich aufgrund zunehmender
oder abnehmender Volatilität der Wert eines derivativen Inst-
ruments ändert), Zeitrisiko (Theta; darunter wird das Risiko ver-
standen, dass sich aufgrund fortlaufender Zeit der Wert eines
derivativen Instruments ändert), Rho-Risiko (Risiko der Verän-
derung des Optionswerts bei einer Änderung des risikolosen
Zinssatzes) und Gamma-Risiko (Risiko der Veränderung des
Options-Deltas bei einer Preisänderung des Basiswerts; das
Options-Delta beschreibt dabei die Wertänderung der Option
bei einer Preisänderung des Basiswerts). Optionen im Kapital-
marktgeschäft werden nicht spekulativ eingegangen, die
Optionspositionen entstehen ausschließlich implizit durch
Optionsrechte der Darlehensnehmer (zum Beispiel durch das
gesetzliche Kündigungsrecht nach § 489 BGB oder das Recht
zu Sondertilgungen) und werden, falls erforderlich, gehedgt.
Diese Risiken werden im täglichen Risikobericht aufmerksam
beobachtet und sind limitiert.
Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich der
Marktwert von Anlagen oder Verbindlichkeiten, die von
Wechselkursen abhängig sind, aufgrund von Wechselkurs-
änderungen negativ entwickelt. Fremdwährungsgeschäfte
der MünchenerHyp sind weitestgehend gegen Währungs-
risiken gesichert, lediglich die in den Zinszahlungen enthal-
tenen Margen sind nicht abgesichert.
Das Aktienrisiko ist für die MünchenerHyp gering und resul-
tiert fast ausschließlich aus Beteiligungen an Unternehmen
der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Zusätzlich ist die
Bank in einem Mischfonds (als Spezialfonds der Union Invest-
ment) investiert, in dem ebenfalls eine Beimischung von
Aktien möglich ist. Die Berechnung von Risikokennzahlen ist
dabei an die Fondsgesellschaft übertragen, die Ergebnisse
werden plausibilisiert und dann in die eigenen Systeme über-
nommen.
Zur Steuerung der Marktpreisrisiken werden sämtliche
Geschäfte der MünchenerHyp täglich barwertig bewertet. Die
Bewertung aller Geschäfte erfolgt unter Verwendung des
IT-Programms Summit. Rückgrat der Zinsrisikosteuerung ist
der täglich ermittelte „BPV-Vektor“ (Base Point Value), gegeben
durch die barwertige Veränderung pro Laufzeitband, die bei
Änderung der Swap-Mitte-Kurven um einen Basispunkt eintritt.
Zudem werden Sensitivitäten bezüglich der Wechselkurse,
bezüglich Drehungen der Zinskurve sowie Änderungen der
Basis-Spreads und der Volatilitäten bestimmt.
Marktrisiken werden in der MünchenerHyp über die Kennzahl
Value at Risk (VaR) erfasst und limitiert. Bei der VaR-Berech-
nung werden sowohl lineare als auch nichtlineare Risiken
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über eine historische Simulation berücksichtigt. Zusätzlich
wird die Auswirkung extremer Bewegungen von Risikofakto-
ren hier und bei den anderen Risikoarten mithilfe von unter-
schiedlichen Stressszenarien gemessen.
Die täglichen Stressszenarien (andere werden mit geringerer
Frequenz ausgeführt) sind:
Aufsichtsrechtliche Vorgaben:
»
Die Zinsstrukturkurve wird in jeder Währung separat
parallel um 200 Basispunkte nach oben und nach unten
verschoben. Das jeweils schlechtere Ergebnis von beiden
wird berücksichtigt und limitiert.
»
Zudem werden sechs weitere Stresstests (Parallelshift
oben/unten, Versteilerung/Verflachung, Parallelshift im
kurzen Bereich oben/unten) berechnet. Der schlechteste
wird als Frühwarnindikator für das Limit beobachtet.
Die Stresstests sind durch die EBA Guideline 2018/02
vorgegeben.
Parallelverschiebung: Die aktuelle Zinsstrukturkurve wird
über alle Währungen gleichzeitig komplett um 50 Basis-
punkte nach oben und nach unten verschoben. Das
schlechtere Ergebnis von beiden wird berücksichtigt.
Sensitivitäten:
»
Wechselkurse: Alle Fremdwährungen verändern sich um
10 Prozent.
»
Volatilitäten: Alle Volatilitäten steigen um 1 Prozent-
punkt an.
»
Versteilerung/Verflachung: Es wird eine moderate Ver-
steilerung/Verflachung der Zinskurve simuliert, d. h. im
vorderen Bereich bis zu +/– 10 Basispunkte, im langen
Bereich bis zu +/– 20 Basispunkte, Drehung um die
5-Jahres-Stützstelle
Historische Simulation:
»
Terroranschlag am 11. September 2001 in New York: Die
Marktpreisänderungen zwischen dem 10. September
2001 und dem 24. September 2001 – das heißt die
unmittelbare Marktreaktion auf den Anschlag – werden
auf das aktuelle Niveau übertragen.
»
Finanzmarktkrise 2008: Die Zinsänderungen zwischen
dem 12. September 2008 (letzter Bankarbeitstag vor
der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers)
und dem 10. Oktober 2008 werden auf das aktuelle
Niveau übertragen.
»
Brexit: Veränderung der Zinsen und Wechselkurse im
Zuge des Brexit-Referendums am 23. und 24. Juni 2016.
Der VaR des Gesamtbuchs (Zinsen, Währungen und Volatilitä-
ten) zu einem Konfidenzniveau von 99 Prozent bei zehn Tagen
Haltedauer betrug im Berichtsjahr maximal 42 Mio. Euro, im
Durchschnitt lag er bei ca. 29 Mio. Euro.
Die MünchenerHyp ist zwar ein Handelsbuchinstitut (nur für
Futures), hat aber seit 2012 keine Handelsgeschäfte mehr
abgeschlossen.
Zur Steuerung der Credit-Spread-Risiken werden die aktivi-
schen Kapitalmarktgeschäfte der MünchenerHyp täglich bar-</