zur steuerung der marktpreisrisiken werden sämtliche geschäfte der münchenerhyp täglich barwertig bewertet. geschäfte, deren bewertung sich auf die diskontierung von cash flows redu- ziert, werden im bestandsführenden system sap bewertet. die bewertung von strukturierten geschäften – im wesentlichen zinsbegrenzungsvereinbarungen, swaptions sowie gesetzliche und individuell vereinbarte kündigungsrechte – erfolgt in einem eigenen system. rückgrat der zinsrisikosteuerung ist der täg- lich ermittelte delta-Vektor, gegeben durch die barwertige Veränderung pro Laufzeitband, die bei änderung der swap- mitte-kurve um einen basispunkt eintritt. marktrisiken werden in der münchenerhyp über die kennzahl Value-at-risk (Var) erfasst und limitiert. bei der Var-berechnung werden sowohl lineare als auch nicht-lineare risiken über einen delta-gamma- ansatz berücksichtigt. zusätzlich wird die auswirkung extremer bewegungen von risikofaktoren hier und bei den anderen risiko- arten mithilfe von unterschiedlichen stressszenarien gemessen. die aktuellen (täglichen) stressszenarien sind: >> aufsichtsrechtliche Vorgaben: die zinsstrukturkurve wird parallel um 130 basispunkte nach oben und um 190 basis- punkte nach unten verschoben. das schlechtere ergebnis von beiden wird berücksichtigt. >> parallelverschiebung: die aktuelle zinsstrukturkurve wird komplett um 100 basispunkte nach oben und nach unten verschoben. das schlechtere ergebnis von beiden wird berücksichtigt. >> Versteilerung/Verflachung: die zinsstrukturkurve wird um den 5-Jahres-zins als fixpunkt in beide richtungen rotiert. >> historische simulation: • terroranschläge am 11. september 2001 in new York: die marktpreisänderungen zwischen dem 10. septem- ber 2001 und dem 24. september 2001 – das heißt die unmittelbare marktreaktion auf den anschlag – werden auf das aktuelle niveau übertragen. • finanzmarktkrise 2008: die zinsänderungen zwischen dem 12. september 2008 (letzter bankarbeitstag vor der insolvenz der investmentbank Lehman brothers) und dem 10. oktober 2008 werden auf das aktuelle niveau übertragen. der maximale Var des bankbuchs (zinsen und währungen) zu einem konfidenzniveau von 99,5 prozent bei 10 tagen halte- dauer betrug 25 mio. euro, im durchschnitt lag er letztes Jahr bei rund 12 mio. euro. da die münchenerhyp ein handelsbuchinstitut – nur für futures – ist, kontrollieren wir die dort möglichen risiken auch intraday mit einer speziellen applikation. die bestände sind aber darüber hinaus in das normale berichtswesen eingebunden. zur steuerung der credit-spread-risiken werden die aktivischen kapitalmarktgeschäfte der münchenerhyp täglich barwertig bewertet. auf basis der cash-flow-daten aus sap werden in einer eigenen applikation der credit spread Var, die credit- spread-sensitivitäten und unterschiedliche credit-spread- stressszenarien berechnet. credit-spread-risiken werden in der münchenerhyp über die kennzahl Value-at-risk (Var) erfasst und limitiert. die Var- berechnung basiert dabei auf einer historischen simulation. die aktuellen (täglichen) credit-spread-stressszenarien sind: >> parallelverschiebung: alle credit spreads werden um 100 basispunkte nach oben und nach unten verschoben. das schlechtere ergebnis von beiden wird berücksichtigt. >> historische simulation des ausfalls der investmentbank Lehman brothers: das szenario unterstellt eine unmittel- bare spreadänderung, die in dem zeitraum ein bankar- beitstag vor ausfall der investmentbank bis vier wochen danach gemessen wurde. >> worst-case-szenario: für alle bestandsklassen werden die maximalen spreadausweitungen seit dem 2. Januar 2007 bestimmt. der mittelwert hieraus wird als parallel-shift für die jeweilige bestandsklasse angewendet. >> flucht in staatstitel: das szenario bildet eine in der Vergan- genheit deutlich sichtbare risikoaversion in den märkten ab. die spreads riskanter risikoklassen steigen, während die spreads sicherer staatsanleihen zurückgehen. 42 | 43 münchener hypothekenbank eg | geschäftsbericht 2010 lagebericht