besonders in den ballungsräumen und prosperierenden regi- onen erhöhten sich mit der nachfrage auch die preise. das preisgefälle zwischen stadt und Land nahm damit zu. die hohe nachfrage führte darüber hinaus mancherorts, angesichts des geringen wohnungsneubaus der vergangenen Jahre, bereits zu anzeichen von wohnungsknappheit, was sich auch im anstieg der mietpreise widerspiegelte. im durchschnitt erhöhten sich die mieten bundesweit stärker als die kaufpreise. mit der wiederbelebung der baukonjunktur für wohnimmobilien erhöhte sich im vergangenen Jahr die zahl der baugenehmi- gungen erstmals wieder spürbar. expertenschätzungen gehen von rund 190.000 genehmigungen für wohnungen aus. das entspricht einem zuwachs von gut 7 prozent. mit dem anstieg wurde jedoch gerade der mindestbedarf an neu zu errichten- den wohnungen erreicht, sodass die wohnungsknappheit in den ballungsräumen nicht vermindert wurde. die zinsen für immobilienfinanzierungen erreichten im Jahr 2010 historische tiefstände. selbst zinsbindungen von bis zu 30 Jahren waren zwischenzeitlich zu effektiven Jahreszinsen von rund 4 prozent zu erhalten und entsprechend begehrt. dieser trend wurde durch empfehlungen von Verbraucherver- bänden noch verstärkt, die kunden eine sicherung des niedrigen zinsniveaus bei konstanter rate über die gesamte Laufzeit als wichtigen aspekt einer soliden finanzierung empfahlen. darüber hinaus war den kunden bei ihrer immobilienfinanzie- rung neben der zinssicherheit vor allem flexibilität wichtig. Von finanzierungslösungen wurde zunehmend erwartet, dass sie sich auch an geänderte Lebensbedingungen und finanzielle situationen anpassen lassen. aus diesem grund wurden son- dertilgungen und tilgungssatzänderungsoptionen vermehrt vereinbart. in der zweiten Jahreshälfte zogen die zinsen aufgrund der zinsentwicklung an den kapitalmärkten wieder deutlich an. zwischen september und dezember erhöhten sich die zins- sätze für darlehen mit zehnjähriger zinsbindung um bis zu 0,7 prozentpunkte. trotz dieses relativ schnellen anstiegs waren zum Jahresende 2010 die zinsen im langfristigen Vergleich nach wie vor niedrig. die hohe nachfrage und die günstigen zinsen stärkten auch das neugeschäft der kreditinstitute in der privaten immobilien- finanzierung. davon profitierte insbesondere auch die genos- senschaftliche finanzgruppe, die ihren marktanteil weiter aus- bauen konnte. ausschlaggebend hierfür war insbesondere die verstärkte orientierung der kunden nach persönlicher beratung, nähe und sicherheit. wohnimmobilienmärkte international die wirtschafts- und finanzmarktkrise hinterließ auch auf den internationalen wohnimmobilienmärkten spuren. der erwerb von wohneigentum ging mitunter deutlich zurück. daher war in vielen Ländern ein klarer trend hin zu mietwohnungen zu erkennen. in europa gehörten neben deutschland unter anderem frank- reich, österreich und die schweiz zu den staaten, in denen die wohnimmobilienmärkte relativ stabil waren. so profitierte frankreich von einer kombination von wirtschaftspolitischen maßnahmen und der bereitstellung langfristigen fremdkapitals zu festen zinssätzen trotz verhältnismäßig unbefriedigender arbeitsmarktdaten. zwar ging die nachfrage nach neuem eigen- tumswohnraum zurück. bei gleichzeitig fallendem angebot und einer sehr geringen inflationsrate wirkten sich diese fak- toren aber nicht negativ auf die preisentwicklung aus. gleich- zeitig stieg die nachfrage nach mietwohnungen. „Immobilien waren sowohl zur eigennutzung als auch als sichere Kapitalanlage sehr gefragt. besonders in den ballungsräumen erhöhten sich die Preise.“ „Die genossenschaftliche FinanzGruppe konnte ihren Marktanteil weiter ausbauen. ausschlaggebend hierfür war insbesondere die verstärkte orientierung der Kun- den nach persönlicher beratung, nähe und Sicherheit.“ 16 | 17 münchener hypothekenbank eg | geschäftsbericht 2010 lagebericht